Malende "Weiber"

Wieder macht das Weiberdorf von Clara Viebig Schlagzeilen, und wieder sind es die Weiber, die dafür sorgen. Genauer gesagt: Sechs Frauen haben hier zu Pinsel, Farbe und zum Zeichenstift gegriffen. Alle wuchsen in Eisenschmitt auf, und wie es so geht, wusste die eine von der anderen nicht, dass auch sie malte.

Eisenschmitt. (gary) Bürgermeister Georg Fritzsche hat die sechs Damen im Clara-Viebig-Zentrum unter einen Hut bekommen. "Immer sollte das Haus des Gastes in erster Linie eines erreichen: Es sollte lebendig, ein Ort des pulsierenden Austausches werden." Das haben die Werke der sechs malenden Weiber, korrekt der "Eisenschmittnerinnen", spielend erreicht. Neugierige Gäste gaben sich schon in den ersten Tagen die Klinke in die Hand. Verwundern darf das nicht, ist doch bei sechs ganz unabhängig voneinander arbeitenden Künstlerinnen die Vielfalt garantiert. Weiterer Pluspunkt, auf den Verbandsbürgermeister Wolfgang Schmitz zur Eröffnung hinwies: Hier werden echte Unikate zu moderaten Preisen angeboten. Rasch wurde zugegriffen, zumal die meisterhafte Musik von Björn Müller, dreifacher Landessieger von "Jugend musiziert" am Marimbaphon, das anregende Ambiente vortrefflich untermalte.Zu sehen sind auf zwei Etagen einschließlich des Treppenaufgangs Bilder von abstrakter und gegenständlicher Darstellungsweise, heimische und fremde Landschaften, Porträts und Zeichnungen. Vera Kremer, heute in Lippstadt zuhause, ist die einzige professionelle Malerin im Bunde. Von der Natur inspirieren lässt sich Iris Zils, während Modedesign-Studentin Michaela Fritzsche "aus alter Gewohnheit" vorrangig den Menschen und seine zweite Haut, die Kleidung darstellt. Kontrast und Harmonie sind die Themen von Mirjam Pape. Buchbinderin Carolin Wallscheid empfängt ihre Inspirationen täglich im Beruf und verarbeitet sie interessant und eigenwillig. Mit erst 17 Jahren hat Jasmin Bode bereits Ausstellungserfahrung sammeln dürfen: Ihre Emailarbeiten waren schon in Himmerods Alter Mühle zu sehen.Damit das kulturelle Leben im Weiberdorf weiter pulsiert, hat der Nachwuchs - diesmal einschließlich der Jungs - bei der Vernissage ein Gemeinschaftswerk hergestellt, das zur nächsten Ausstellungseröffnung am 16. November zu Gunsten des neuen Jugendraums versteigert werden soll.Dauer der Ausstellung: bis 31 Oktober; Öffnungszeiten: mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr, Eintritt ein Euro. An den Wochenenden servieren die Künstlerinnen selbst gebackenen Kuchen.

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