Mehr Licht und Luft für psychisch Kranke

Schon lange herrscht Raumnot im Wittlicher Krankenhaus. Eine Besuchskommission monierte insbesondere die Verhältnisse in der Psychiatrie. Effektive Abhilfe kommt allerdings erst 2011.

Wittlich. Die Räume des Krankenhauses, das seit mehr als 20 Jahren die psychiatrische Pflichtversorgung für den gesamten Landkreis Bernkastel-Wittlich leistet, sind unzureichend.

Sabine Zimmer, Pressesprecherin des Verbundkrankenhauses Bernkastel-Wittlich, schildert die Situation so: "Die Raumstruktur der psychiatrischen Abteilung blieb fest zementiert und setzte förmliche Grenzen. So fehlt es an ausreichenden Gruppenräumen und an Aufenthaltsflächen für die Patienten. Dieser Umstand frustriert und behindert heute die Patienten und das behandelnde Team an Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften gleichermaßen."

Seitenwände des Innenhofs acht Stockwerke hoch



Speziell der Innenhof der Geschlossenen Abteilung stieß zum wiederholten Mal auf Kritik, da er wegen der über acht Etagen senkrecht aufragenden Seitenwände arg unwohnlich ist. Eine echte bauliche Alternative gebe es derzeit nicht. Zimmer: "So wird improvisiert. Für mehr Licht sorgt eine neue Installation von Leuchten. Die Bepflanzung wird alle zwei bis drei Monate ausgetauscht, da die Wachstumsbedingungen ungünstig sind. Auch das Mobiliar wurde komplett erneuert."

Der erhoffte Umzug der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie in neue, den modernen Anforderungen angepasste und ausgestattete Räume im Cusanus-Krankenhaus in Bernkastel-Kues sei daher kein erträumter Luxus, sondern blanke Notwendigkeit. Für den dortigen Standort ist zurzeit eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium des Landes werden im kommenden Jahr die entsprechende Vorplanung und die bauliche Haushaltsunterlage geleistet, der erste Bauabschnitt kann 2011 fertig gestellt sein.

Die frei werdenden Räume in Wittlich werden dann von den bereits vorhandenen Abteilungen genutzt, die ebenfalls bislang unter großer Enge leiden. Bis dahin ist Geduld gefragt. "Verbesserungen sind bis dahin nur mit kleinen Schritten möglich", bedauert Pressesprecherin Sabine Zimmer. "Gerade von einer psychischen Krankheit Betroffene benötigen neben der fachkundigen Hilfe auch einen räumlichen Rahmen, der die Anforderungen moderner Therapieformen einfühlsam und überzeugend in eine wohnliche Umgebung integriert.

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