Mehr Sicherheit auf Wittlichs Straßen

WITTLICH. Um die Straßen sicherer zu machen, analysiert die Polizei Wittlich im Anschluss an ihre Unfallbilanz, ob es Strecken gibt, auf denen es besonders häufig kracht. Von diesen so genannten Unfallhäufungsstellen hat die Polizei gleich vier in und um Wittlich ausgemacht – Friedrichstraße, Kurfürstenstraße, Schlossstraße und das Stück B 49 zwischen Bausendorf und Neuerburg.

Rund 1600 Unfälle verbucht die Polizei Wittlich für 2006 in ihrem Zuständigkeitsgebiet (den Verbandsgemeinden Wittlich-Land und Manderscheid sowie Kröv-Bausendorf, abgesehen von den Moselorten). Doch mit dem Bilanzieren der für die Betroffenen ärgerlichen und oft auch traurigen Unfälle (mehr als 230 Menschen wurden leicht oder schwer verletzt; sieben Menschen starben) ist es für die Polizei nicht getan. Im Anschluss an die Jahresbilanz (der TV berichtete) wird die Statistik noch mal genau unter die Lupe genommen. Häufen sich Unfälle auf bestimmten Strecken, wird für jeden Unfall ein Fähnchen auf eine Karte gepinnt. Finden sich am Ende mehr als fünf Fähnchen auf einem Streckenabschnitt und handelt es sich dabei um Unfälle mit ähnlicher Ursache (etwa Wildunfall, Auffahrunfall oder Vorfahrtsunfall), sprechen die Beamten von einer "Unfallhäufungsstelle". Gleich vier solcher Strecken, auf denen es besonders häufig kracht, gibt es in Wittlich und Umgebung:Geänderte Verkehrsführung oder neuer Straßenbelag

FRIEDRICHSTRASSE, WITTLICH: Spitzenreiter bei den "Unfallhäufungsstellen" ist die Friedrichstraße, wo es 2006 zu 72 Unfällen kam. Vor allem Park- und Auffahrunfälle verbucht die Polizei dort. Doch die Grundschule Friedrichstraße steht glücklicherweise nicht im Mittelpunkt des Geschehens, obgleich auch ein Fußgänger bei einem Verkehrsunfall dort verletzt wurde. "Zu Schulstunden-Beginn und Ende ist die Situation vor der Grundschule zwar recht chaotisch, weil viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen und abholen, aber unsere Bilanz zeigt kein erhöhtes Unfall-Aufkommen direkt vor der Schule, sondern es betrifft die komplette Straße", erklärt Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Wittlich. KURFÜRSTENSTRASSE, WITTLICH: 66-mal hat es 2006 in der Kurfürstenstraße gekracht. Und zwar auf dem Abschnitt von der Aral-Tankstelle stadtauswärts bis zum Kreisverkehr Burgstraße/Friedrichstraße Richtung Krankenhaus in der Stadtmitte. An Unfallarten ist fast alles dabei: Parkunfälle und Unfälle, die sich beim Ein- und Ausfahren auf die Straße ergeben. Laut Riemann kommt es dort auch auffallend häufig zu Auffahrunfällen: "Besonders bei stockendem Verkehr in der Nähe der Schulen oder bei Ampeln." SCHLOSSSTRASSE, WITTLICH: "Durch die vielen Ein- und Ausfahrten entlang dieser Straße kommt es dort häufiger zu Auffahrunfällen und Vorfahrtsverletzungen", erklärt Riemann. 56 Unfälle zählt die Polizei insgesamt auf die dieser Straße. B 49 NEUERBURG-BAUSENDORF: Auf dem Stück B 49 zwischen Wittlich-Neuerburg und Bausendorf zählt die Polizei neun Unfälle, die sich in einer lang gezogenen Linkskurve ereignet haben. "Da müssen wir eine Griffigkeitsprüfung machen und feststellen, ob ein neuer Fahrbahnbelag helfen könnte", sagt Riemann. Auch die Markierung und der Bewuchs am Straßenrand werden geprüft. Riemann: "Wir können uns noch nicht erklären, warum diese Stelle so gefährlich ist." Zählt man die Verkehrsunfälle, die sich an diesen vier "Unfallhäufungsstellen" 2006 ereignet haben, zusammen, zeigt sich, dass sich mehr als ein Achtel aller Unfälle (203 von 1600) an solchen "Gefahrenzonen" ereignen. Deshalb ist schon einiges gewonnen, wenn es gelingt, diese Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Darum kümmert sich eine Unfallkommission aus Mitarbeitern des Landesbetriebs Mobilität Trier (LBM), der Kreisverwaltung als Straßenverkehrsbehörde, der zuständigen Ordnungsbehörde (Stadtverwaltung) und der Polizei Wittlich im Mai. Ziel ist es, ein Programm zu entwickeln, das klären soll, was an welcher Stelle gemacht werden kann, um die Unfallzahlen zu reduzieren.

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