Mehr als ein Geschäft

Der Dorfladen in Klausen hat am Samstag etwas zu feiern: Den Laden gibt es seit genau einem Jahr, und er läuft gut. Dar auf möchten die Ladenbetreiber mit ihren Kunden anstoßen.

 Treff im Ort: Der Dorfladen in Klausen. Von links: Die Kundinnen Claudia Schmitt und Christel Pickard sowie die Mitarbeiterinnen Christa Neukirch und Annette Thul. TV-Foto: Marion Maier

Treff im Ort: Der Dorfladen in Klausen. Von links: Die Kundinnen Claudia Schmitt und Christel Pickard sowie die Mitarbeiterinnen Christa Neukirch und Annette Thul. TV-Foto: Marion Maier

Klausen. Vor einem Jahr wurde "Unser Dorfladen" am 18. Mai in Klausen eröffnet. Am morgigen Samstag, 17. Mai, wird das einjährige Bestehen des Ladens begangen. Den ganzen Tag über von 7.30 Uhr bis etwa 16 Uhr ist der Laden geöffnet, und die Kunden werden mit Sekt begrüßt.Angelika Meyer, eine der fünf Mini-Joblerinnen im Laden, zieht eine positive Bilanz: "Das vergangene Jahr ist sehr gut gelaufen. Großen Gewinn haben wir zwar nicht gemacht, es geht immer gerade so hin. Aber das sehr konstant, auch im Winter."Der Dorfladen soll gerade denjenigen, die nicht mit einem Auto fahren können, die Möglichkeit bieten, sich vor Ort zu versorgen. Doch der Laden ist mehr als ein Geschäft. "Er ist ein Kommunikationszentrum", sagt Meyer und beschreibt es anschaulich. Wer ist das Prinzenpaar, sei an Fastnacht dort gerätselt worden. Doch trotz täglich neuer Tipps seien am Ende alle überrascht gewesen. Im Laden machen auch die neuesten Gerüchte die Runde. Wer hat sich getrennt, wer wieder zusammengefunden? Auch das ist dort zu erfahren.Die Kommunikation reicht sogar bis ins weltweite Netz. Auf der Internetseite von "Wer kennt wen?", einem der größten sozialen Netzwerke in Deutschland, gibt es eine Gruppe mit dem Namen "Unser Dorfladen", die mehr als 100 Mitglieder umfasst. "Aber viele von denen kommen nicht in den Laden", sagt Meyer. Nicht nur dort sieht die Frau, die zuständig ist für Bestellungen und Rechnungskontrolle, mögliche Kunden. "Es ist noch viel Potenzial im Ort, wir müssen daran arbeiten, diese Leute in den Laden zu bekommen."Meyer und ihre vier Kolleginnen können bereits auf viele Stammkunden zählen, junge wie alte. Morgens kommen die Schulkinder vorbei. Arbeiter kaufen sich was für die Pause. Ältere Menschen sind froh, dass sie ein Geschäft im Ort haben.Das Sortiment wird ständig erweitert. Meyer: "Wir sind ständig am Ausprobieren und versuchen immer, auf Kundenwünsche einzugehen." Besonders Backwaren, Fleisch und Tiefkühlprodukte werden verkauft. Doch auch der Servicebereich mit Gelben Säcken, Briefmarken und dem Pfarrbrief, an dem der Laden nichts verdient, läuft gut. Getragen wird "Unser Dorfladen Klausen" vom gleichnamigen, wirtschaftlichen Verein. Ein solcher Verein muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um anerkannt zu werden. So muss beispielsweise der Laden von Privatpersonen aus sozialem Engagement heraus eingerichtet und organisiert werden. Letzteres scheint der Fall zu sein. Angelika Meyer sagt: "Um den Laden zu stemmen, ist viel Idealismus nötig. Der ist unser Zugpferd."

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