Melodisch und jazzig

"Das war eines der besten Konzerte, die ich beim Jazzclub miterlebt habe", meint eine musikbegeisterte Wittlichern. Die imposante Ausstrahlung des kanadischen Soul-Interpreten DK Ibomeka und sein dreifacher Oktaven-Umfang ließen so manchen Besucher geradezu hinschmelzen.

 Begeistert beim Konzert in Wittlich die Zuhörer: DK Ibomeka aus Kanada mit seiner Band. TV-Foto: Erich Gerten

Begeistert beim Konzert in Wittlich die Zuhörer: DK Ibomeka aus Kanada mit seiner Band. TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich. (ger) Die Atmosphäre im Lindenhof ist warmherzig, der Saal in gedämpftes Licht getaucht, als eine in der Region bisher nicht gehörte Zusammenstellung von Soul-Jazz sowie Rhyhtm' & Blues begann. Am Anfang stand "Ham", ein Funk-Titel, komponiert vom gebürtigen Amerikaner Pee Wee Ellis, dem Arrangeur des 2006 gestorbenen weltweit bekannten Soulmusikers James Brown. Für seine Musikerkollegin an der Posaune, der Engländerin Annie Whitehead, hatte er ein Arrangement parat, das durch selten gehörte Feinheit die Klänge dieses Instrument butterweich und doch rhythmisch rüberbrachte. Sofort gab es Zwischenapplaus von 120 begeisterten Zuhörern aus Wittlich, Trier und der Region. Dann folgte Pee Wee selber mit einem Saxofon-Solo, übergab an Schlagzeuger Roger Travassos, Gitarrist Mark Petterson, Bassist Russ Boswell und Michael Shand am Piano. Das Publikum genoss die Musik in sanften Hochlehnern oder an den Stehtischen, locker mitswingend. Und dann kam er durch den Saal: DK Ibomeka. "Don't be afraid" - keine Frage, wer sollte sich fürchten bei soviel Soul in der Stimme, gepaart mit der relaxten Ausstrahlung des Zwei-Meter-Mannes aus Kanada. Sofort klappte die Harmonie mit den Instrumentalisten, auch wenn Gitarre und Bass leicht zu hoch gestimmt waren. Bass-Stimme mit dreifachem Oktaven-Umfang

Deutlich, ein wenig rauchzart, melodisch und jazzig, dabei die Vokale allesamt ausklingend - sang DK Ibomeka "I will really love you". Das Publikum nahm die Liebeserklärung gerne auf. Und bei "O darling please don't leave me" war er wieder da, der feine Sound einer Bass-Stimme mit dreifachem Oktaven-Umfang.DK ist sein Vorname, erläuterte Hildegard Adams, die Seele des Wittlicher Jazzclubs, wie die Mitorganisatoren liebevoll betonen. Adams war eigens nach London gereist, um DK Ibomeka zu hören. Der bedankte sich mit einem Kompliment: "Die Wittlicher sind ein warmherziges Publikum. Es ist ein Vergnügen, hier zu spielen, ein wunderbarer Ort." Mit DK Ibomeka hat Wittlich einen talentierten Künstler erlebt, der durchaus das Format hat, überall auf dem Kontinent das Publikum zu verzücken."Wir Frauen schmelzen dahin", sagte denn auch eine begeisterte Besucherin. Renate und Günter Burg aus Wittlich bringen es auf den Punkt: "Das war etwas Einmaliges, weil man selten so was Gutes hört. Es stimmt alles. Damit hatten wir nicht gerechnet."

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