"Menschen mit Behinderung wissen, was sie brauchen"

Bernkastel-Wittlich · Bernkastel-Wittlich (red) Rund 100 Gäste waren der Einladung von Landrat Gregor Eibes zur Abendveranstaltung "Leben mit Behinderung im Landkreis Bernkastel-Wittlich, was heißt das?" gefolgt. Sie erkundigten sich an Informationsständen sowie in Fachvorträgen im Kreishaus über den aktuellen Stand der regionalen Teilhabeplanung.

Gleichzeitig ermöglichte die Veranstaltung, sich an der regionalen Teilhabeplanung zu beteiligen. Dazu wurden Fragebögen ausgegeben, über die Anregungen darüber mitgeteilt werden konnten, was getan werden sollte, um Barrieren abzubauen und eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderungen zu erreichen.
"Uns ist es wichtig, dass im Rahmen der Teilhabeplanung die Leit idee ,Nichts über uns - ohne uns!' gelebt wird. Denn Menschen mit Behinderung wissen am besten, was sie brauchen und was sie wollen. Wertvolle und erfolgreiche Teilhabeplanung kann es nur gemeinsam geben," betonte Landrat Gregor Eibes in seiner Eröffnungsrede. Die Veranstaltung soll den Auftakt für eine Veranstaltungsserie zur regionalen Teilhabeplanung bilden.
Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderung, schloss sich mit einem Grußwort und einem Impulsvortrag den Worten des Landrates an und überreichte Eibes einen Staffelstab, der die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Bernkastel-Wittlich symbolisiert. "Teilhabe ermöglichen, Selbstbestimmung stärken, Barrieren beseitigen" diesen Weg beschreite der Landkreis bereits seit dem Jahr 2009 nachdrücklich, so der Landesbeauftragte. Seinerzeit wurde der Startschuss für die Einrichtung einer regionalen Teilhabeplanung gegeben. Es wurde zu einer Zukunftskonferenz, zu Experteninterviews und Arbeitskreissitzungen eingeladen, um bestimmen zu können, wie eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft bestmöglich gestaltet werden kann.
Seit dem ist viel passiert. In einem gemeinsamen Vortrag erläuterten Edith Maus, Leiterin des Fachbereichs Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe, und Mirko Nagel, Sozialplaner der Kreisverwaltung, die Umsetzung der regionalen Teilhabeplanung. So wurde im Oktober 2011 ein Sozialdienst Eingliederungshilfe in der Kreisverwaltung eingerichtet, der Menschen mit Behinderung und Angehörige zu Hilfen im Landkreis berät. Beim Sozialdienst können Anträge auf Eingliederungshilfe zum Beispiel zum ambulanten oder stationären Wohnen für Erwachsene oder für Inklusionshilfen in Kindergärten oder Schulen gestellt werden. Ziel des Sozialdienstes ist es, passgenaue Hilfemöglichkeiten gemeinsam mit Leistungsberechtigten und deren Umfeld zu entwickeln.
Damit notwendige Hilfen rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden können, wurde im Juni 2012 eine regionale Teilhabekonferenz gegründet. Diese erarbeitet Vorschläge zur Beseitigung von Versorgungslücken. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch Jochen Berres am Keyboard sowie die inklusive Band popFred gestaltet.
Auch im Nachgang zur Veranstaltung ist es möglich, der Kreisverwaltung Verbesserungsvorschläge oder sonstige Anregungen zur Ausrichtung der regionalen Teilhabeplanung mitzuteilen. Dies kann über den Fragebogen der Veranstaltung oder über das persönliche Gespräch erfolgen. Ansprechpartner dafür ist Mirko Nagel, Telefon 06571/14-2408, E-Mail: Mirko. Nagel@Bernkastel-Wittlich.de.

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