Mobil sein und gleichzeitig umweltbewusst handeln

Wittlich · Die Elektromobilität war beim Aktionstag "Mobil.Nachhaltig.Wittlich" Thema. Grundschüler nehmen am Projekt "Laufender Schulbus" teil.

 Treten, schwitzen und Strom erzeugen: Schüler bringen die kleinen Autos auf der Carrera-Bahn in Bewegung.TV-Foto: Christina Bents

Treten, schwitzen und Strom erzeugen: Schüler bringen die kleinen Autos auf der Carrera-Bahn in Bewegung.TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Wittlich Auf der Carrera-Bahn liefern sich der blaue und der gelbe Wagen gerade ein Kopf an Kopf- Rennen, bis der gelbe schließlich aus der Bahn fliegt. Ein Dutzend Kinder stehen auf dem Marktplatz in Wittlich und schauen gebannt zu. Zwei Grundschüler sind direkt am Rennen beteiligt, denn sie erzeugen durch das Treten auf zwei Fahrrädern den Strom für die Autos.
Einige Schritte weiter ist der Leiter des Ordnungsamts, Jan Mußweiler, im Gespräch mit einer Wittlicherin über das Thema Rufbus. Andere schauen sich derweil die Elektrofahrzeuge an, die die Firma Orten aus Bernkastel-Kues ausgestellt hat. Sie hat sich auf Nutzfahrzeuge spezialisiert und rüstet auch Dieselnutzfahrzeuge auf Elektro um. Einen VW T5 hat Orten als Anschauungsobjekt dabei. Zu diesem Thema können auch die Schüler des Leistungskurses "Umwelt und Technik" des Technischen Gymnasiums einiges beitragen. Sie haben sich im Unterricht damit beschäftigt und einen Flyer entworfen. Darin erklären sie, warum E-Mobilität sinnvoll ist, wie schnell man es umsetzen könnte, und sie zeigen Argumente auf, wann ein Elektrofahrzeug Sinn macht. "Sie sind billiger im Aufbau, haben weniger Verschleiß und eine bessere Beschleunigung, ein Schaltgetriebe brauchen sie nicht. Es ist ein leises und entspanntes Fahren", schreiben sie. Dazu kann Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch etwas sagen. Fast die Hälfte der Fahrzeuge der Stadt Wittlich haben E- oder Hybridantrieb. Rodenkirch: "Ich bin schon selbst mit einem unserer E-Autos gefahren. Sie sind leise und haben eine tolle Beschleunigung." Nach und nach sollen die restlichen mit Verbrennungsmotoren ausgestatteten Fahrzeuge durch Elektroautos ersetzt werden. Die Energieagentur des Landes ist Ansprechpartner für Kommunen. Deren Geschäftsführer Thomas Pensel ist ebenfalls mit einem Stand auf dem Marktplatz und berichtet vom Energiemanagement. Das heißt, er und seine Kollegen unterstützen die Kommunen dabei, den Energieverbrauch ihrer Liegenschaften zu erfassen, zu kontrollieren und Ansätze zum Sparen zu finden. "Wir schauen, wo wir ansetzen können, wo andere Techniken sinnvoll sind und wie diese gefördert werden können", sagt Pensel. Selbst ausprobieren können die Besucher auf dem Rommelsbachparkplatz Segways. Das sind leicht motorisierte, zweirädrige Gefährte, auf denen man stehend fährt. Manuela Genson ist davon sehr angetan: "Das hat mir Spaß gemacht, das kann man mal für einen Ausflug ausprobieren", sagt sie. Michael Orio, der in Erden geführte Touren anbietet, kann sich die Segways durchaus als Alternative fürs Auto in Städten vorstellen.
Sicher hätten die Schüler der Grundschule Friedrichstraße daran auch Spaß. Sie nehmen aber momentan an einem anderen Projekt teil: dem "Laufenden Schulbus". Sie werden morgens von den beiden Freiwilligen, die ihr soziales Jahr an der Schule absolvieren, an bestimmten Punkten abgeholt und gehen gemeinsam zur Schule. Schulleiterin Monika Tombers erklärt: "Wir haben das Projekt ins Leben gerufen, weil sehr viele Schüler mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Da wollen wir ein Umdenken herbeiführen, denn es ist umweltschonender, zu Fuß zu gehen, gesünder, und die Parksituation an der Schule wird entlastet." Umweltschonend ist es auch, Bus zu fahren. Beim Rufbus Wittlich soll es nach einem Jahr Pilotzeit zu Veränderungen kommen. "An den festen Zeiten, die wir momentan haben, werden wir beispielsweise etwas verändern", so Mußweiler.

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