Montag steht die erste OP im neuen Trakt an

WITTLICH. Der Neubau mit den Operationssälen ist fertig, für Montag ist bereits die erste OP angesetzt: Damit ist der erste von drei Bauabschnitten, in denen das Wittlicher Verbundkrankenhaus für rund 13 Millionen Euro erweitert wird, abgeschlossen. Gestern überzeugten sich Ärzte, Vertreter der Caritasträgergesellschaft, Politiker und beteiligte Baufirmen vom Ergebnis der Erweiterung, die das Land mit rund 11,5 Millionen Euro fördert.

7200 Operationen zählt das Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich an seinen beiden Standorten Wittlich und Bernkastel-Kues pro Jahr. In Wittlich wird nach eineinhalbjähriger Bauzeit am Montag erstmals im neuen Trakt operiert. Entstanden sind fünf mit modernster medizinischer Technik ausgestattete Operationssäle, Vorbereitungsräume, Sanitärbereich, Diktierräume für Ärzte, sterile Lagerräume und ein Personal-Aufenthaltsraum. Der neue Trakt ist mit zwei Verbindungsbrücken an das bestehende Krankenhausgebäude im ersten Obergeschoss angebunden. Das besondere bei der Krankenhaus-Erweiterung war für Architekt Joachim Röder, dass bei laufendem Klinikbetrieb gebaut wurde.Auch in Bernkastel-Kues soll investiert werden

"Ich habe den Bohrer schon gehört, als ich reinkam", sagte dann auch Gerald Graß vom Mainzer Gesundheitsministerium, der sich wie Architekt Röder und Krankenhaus-Direktor Peter Schon für das Verständnis von Patienten und Ärzten bedankte. "Das Land Rheinland-Pfalz will auch in Zukunft eine wohnortnahe Krankenhaus-Versorgung gewährleisten. Und wir wollen, dass Sie Ihre Versorgung so effizient wie möglich gestalten können", sagte Graß bei der Eröffnung des neuen Operations-Trakts. Möglich ist die rund 13 Millionen Euro teure Erweiterung des Wittlicher Krankenhauses nur durch die Finanzspritze des Landes von rund 11,5 Millionen Euro. Graß kündigte an, dass auch das Bernkasteler Krankenhaus in der mittelfristigen Investitionsplanung des Landes berücksichtigt werde. Den Rest der Kosten für die Krankenhaus-Erweiterung trägt die Caritasträgergesellschaft (CTT), für die Vorstandsmitglied Günter Merschbächer sprach. Er bedankte sich unter anderem auch bei den am Erweiterungsbau beteiligten Handwerkerfirmen, die es ermöglicht haben, dass der neue OP-Trakt wie geplant Anfang März in Betrieb genommen werden kann. Merschbächer betonte, wie wichtig es sei, dass Menschen sich darauf verlassen können, dass sie im Krankheitsfall alles bekommen, was sie brauchen - und dass sie es in ihrer Region bekommen. Dank des neuen OP-Trakts, der farblich in zartem Hellblau gehalten ist, können mehr Menschen schneller operiert werden. Lagen vorher zwischen letzter Naht und neuem Schnitt für den Chirurgen etwa 40 Minuten, geht dies nun in zehn Minuten. Möglich wird diese Effizienzsteigerung durch die neuen Vorbereitungsräume, die jedem einzelnen OP-Saal angegliedert sind. Das bedeutet: Während ein Team noch operiert, kann der nächste Patient bereits im Vorbereitungsraum unter Narkose gesetzt und können die benötigten Instrumente zurechtgelegt werden. Damit verringern sich die Wartezeiten für die Patienten. Weitere Vorteile: Die neuen OP-Tische können in die verschiedensten Winkel gekippt und gestellt werden, was eine optimale Behandlung garantiert. Zudem können sich Ärzte bei Bedarf per Computer, der direkt mit der Krankenhaus-EDV verbunden ist, Röntgen- oder Computertomografie-Bilder sowie andere Patienten-Informationen direkt auf einem Bildschirm im OP-Saal anzeigen lassen. So genannte "Laminar air flow Felder" an den Decken sorgen für keimfreie Luftzufuhr. Zudem gibt es jetzt Fenster in den OP-Sälen, durch die selbstverständlich nur raus, nicht aber reingeguckt werden kann. Weiterer Clou: Ärzte können beim Operieren ihre Lieblingsmusik hören. Im zweiten Bauabschnitt soll bis Juni 2008 die alte OP-Abteilung in eine Intensivstation mit 15 Betten umgebaut werden. Dann startet der dritte Bauabschnitt, in dem bis September 2009 eine Zentralsterilisation und eine Aufwacheinheit mit sieben Betten gebaut werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort