Münchener Organist begeistert in Manderscheid

Manderscheid · Zwei herausragende Orgelwerke - ganz im Geiste Johann Sebastian Bachs angelegt - haben das Vivaldi-Konzert in der Lebensbaumkirche in Manderscheid bestimmt. Hansjörg Albrecht, Konzertorganist, Cembalist und künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters, überzeugte an der Beckerath/Hugo-Mayer-Orgel.

 Überzeugte in Manderscheid: HansJörg Albrecht. Foto: privat

Überzeugte in Manderscheid: HansJörg Albrecht. Foto: privat

Foto: (m_wil )

Manderscheid. Der Organist Hansjörg Albrecht eröffnete sein Konzert in der Lebensbaumkirche in Manderscheid mit Vivaldis Concerto in C Major "II grosso Mogul", RV 208, einer Orgelfassung von Johann Sebastian Bach.
Der Interpret vermittelte dabei sehr detailliert akustische Eindrücke, die ein Hauch von Orient mit seinen Farben und Gewürzen in die seinerzeit lebendige Hafen- und Handelsstadt Venedig brachten - und damit in die Heimatstadt Antonio Vivaldis.
Im Mittelpunkt des Konzerts standen jedoch die vier Jahreszeiten, Vivaldis berühmtester programmatischer Zyklus, für die Orgel umgeschrieben von Heinrich E. Grimm.
Der Klang der Orgel, der im Gegensatz zum gewohnten Streichorchester viele Facetten des Werks neu erscheinen lässt, faszinierte die Zuhörer.
Hansjörg Albrecht verstand es meisterlich, die betreffenden Sätze im jahreszeitlichen Zyklus sowohl tonmalerisch, als auch tonsymbolisch zu interpretieren. Hierbei gelang es ihm, die gesamten Möglichkeiten der Orgel auszuschöpfen.
Vortrefflich unterstrich er das Rauschen des Bachs, den Ruf des Kuckucks sowie den Gesang der weiteren Vogelwelt. Ebenso mit charakteristischen Klangfarben dargestellt: die schmetternden Jagdhörner, die tanzenden Nymphen, das Zittern in der Kälte, den Sturm und den Wind.
Der Organist belegte die einzelnen Satzteile mit guter Zeichnung in den Stimmführungen und mit technisch versiertem Spiel. Durch die gewählten Klangkombinationen der Orgel gelang es ihm zudem, den jeweiligen Satzbezeichnungen Impulse zu geben, die die Fantasie des Zuhörers beflügelte. Hervorzuheben sind dabei auch die ausdrucksvoll vorgetragenen Adagio- und Largosätze. Ergänzende Zwischentexte, ebenfalls vom Organisten vorgetragen, dienten einer zusätzlichen inhaltlichen Information.
Kurzum: Es war ein eindrucksvoll und virtuos gespieltes Konzert, das alle Zuhörer begeisterte.
Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die zahlreichen Konzertbesucher,die eine Zugabe bekamen.
Das Konzert war teil der 25. Internationalen Orgelfestwochen im Kultursommer Rheinland- Pfalz sowie im Verbund mit den Orgelfestwochen in Rheinischen Klöstern und Kirchen in Zusammenarbeit mit "Oehmsclassics". red

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