Musikgenuss auf Englisch

Langanhaltender Applaus als Bestätigung für die Leistung: Das erste Dekanatssingen des Dekanats Wittlich nach der Umstrukturierung ist gelungen. Es war ein Genuss mit Werken englischer Komponisten an einem November-Nachmittag.

 Mit Freude dabei – Sänger beim Dekanatssingen in Klausen. TV-Foto: Erich Gerten

Mit Freude dabei – Sänger beim Dekanatssingen in Klausen. TV-Foto: Erich Gerten

Klausen. "Die Leute haben auf Zugabe gewartet, so schön war es", meinte Gerhard Prinz aus Klausen spontan nach dem Schlussakkord des Dekanatssingens. Er war nicht der Einzige unter den 220 Zuhörern, die am liebsten "Zugabe" gerufen hätten. Chor und Leiter hätte es gefreut, genauso wie sie die Akustik der Klausener Wallfahrtskirche erfreute. Weil das Dekanatssingen aber in Form einer Vesper gestaltet wurde, bei der auch Gebete gesprochen wurden, traute sich keiner. Bei der Premiere des Dekanatssingens der Kirchenchöre im neuen, größeren Dekanat Wittlich sind die Organisatoren bewusst neue Wege gegangen. 40 Kirchenchöre bei einer Veranstaltung singen zu lassen, sei nicht machbar, erläuterte Reinhold Schneck. Daher ist eine Dreijahresplanung entstanden. Jeder Chor kann sich aussuchen, an welchem Projekt er teilnehmen will. Für die Chormusik englischer Komponisten als Vesper, in der anglikanischen Kirche auch "Evensong" genannt, haben sich die Kirchenchöre aus Klausen, Dreis, Traben-Trarbach und Wittlich St. Markus gemeldet. Und die sangen wie aus einem Guss, obwohl nur zwei Gesamtproben angesetzt waren. Mal gemeinsam, mal als Doppelchor

110 Chorsänger ließen ihre Stimme erklingen, mal gemeinsam, mal als Doppelchor. Auf Deutsch, Englisch und Latein erklangen Werke verschiedener Epochen der Komponisten Arthur Mann, Edward Elgar, Colin Mawby, John Bell, John Rutter und Clement Scholefield. Die vier Chorleiter Reiner Arend, Detlef Boor, Daniela Leininger und Reinhold Schneck agierten mal alleine, mal miteinander. Denn die Sänger hatten sich an zwei verschiedenen Standorten platziert: im Altarraum und auf der gegenüberliegenden Orgelempore. Synchrones Dirigieren war angesagt, um die kaum hörbare akustische Verschiebung aufzufangen. So entstand ein voluminöses und in der Mitte des Kirchenbaus zusammentreffendes Klangerlebnis, das die Zuhörer sichtlich berührte. Sie durften auch selber mitsingen bei der Eröffnung, dem Psalm 139 und einem Antwortgesang. Den Abschluss bildete das weltbekannte "Du lässt den Tag, o Gott, nun enden" des Komponisten Clement Cotterill Scholefield.

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