Muslime und Christen diskutieren über das Leben nach dem Tod

Auf die Einladung von pax christi mit dem christlich-islamischen Gesprächskreis und der Katholischen Erwachsenen-Bildung Dekanat Wittlich waren 40 Frauen und Männer ins St.-Markus-Haus zu einem Vortrags- und Gesprächsabend gekommen. Mehr als 20 der Teilnehmer waren Muslime.

Wittlich. (red) Franz Hassemer von der Vereinigung pax christi stellte Formen der Tradition des christlichen Begräbnisses dar. Es sei geprägt durch den Glauben an Jesu Auferstehung und seine Erlösung aller Menschen und den Glauben an ein neues Leben. Obwohl die Bibel uns keine konkrete Jenseitsdarstellung liefert, ist die Vorstellung des christlichen Glaubens hoffnungsvoll und durch den Glauben an Gottes Liebe und Erbarmen bestimmt.

Tahir Dogan legte dar, dass das Leben nach dem Tod Belohnung oder Bestrafung beinhalte, die nach dem Verhalten auf der Erde bestimmt werde. Es werde der Tag kommen, an dem Allah die ersten und die letzten seiner Geschöpfe wiedererwecken lasse und über jeden gerecht richten werde. Dann würden die Menschen ihren letzten Aufenthaltsort betreten, Hölle oder Paradies. Allah sei allvergebend, barmherzig.

In beiden Religionen glauben die Menschen an das Gericht und an Gottes Gerechtigkeit. Dies soll uns Orientierung und Ansporn im Leben vor dem Tod sein.

Das anschließende rege Gespräch, an dem sich Dechant Halffmann vermittelnd beteiligte, zeigte eine große Bandbreite von engen und weiten Vorstellungen über Gott oder Allah und die Erlangung von Himmel oder Paradies. Sie reichte von der Aussage dass für Christen die Taufe Voraussetzung sei oder nach muslimischer Vorstellung allein gläubige Muslime ins Paradies kommen bis zu dem Glauben an die Größe von Gottes Liebe und Erbarmen, die allein auf die Liebe und das Herz des Menschen sieht, und so jeder (gottgläubige) Mensch guten Willens auf Himmel oder Paradies hoffen könne.

Die Redebeiträge waren ausnahmslos von Achtung und Respekt vor dem Glauben der anderen geprägt.

Imam Mehmet Yeni wies in seinem Grußwort darauf hin, dass alle Teilnehmer Menschen seien, für die die Menschlichkeit und gute Nachbarschaft im Mittelpunkt stehen.

Am Dienstag, 8. Dezember, um 19.30 ist in Wittlich im St. Markus-Haus in der Karrstraße ein weiterer Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema "Engel, Geister und Teufel im Islam und im Christentum."

Kontakt: Rudi Kemmer Telefon 06571/3310

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