Nach der Impfung zur stationären Behandlung ins Krankenhaus

Wittlich · In der Region Trier ist es nach einer Impfung gegen die Schweinegrippe erstmals zu Komplikationen gekommen. Eine 17-jährige Frau wurde wegen starker Schmerzen im Arm stationär im Wittlicher Krankenhaus aufgenommen.

(sey) Rötungen an der Einstichstelle, leichte Schmerzen oder Grippesymptome, Übelkeit oder etwas Fieber, das sind mögliche Nebenwirkungen einer Impfung gegen die Schweinegrippe. Längst nicht jeder Patient bekommt sie; bei den meisten bislang in Deutschland gegen das H1N1-Virus geimpften Personen gab es keinerlei Komplikationen, allenfalls kleinere Nebenwirkungen.

In bislang rund 200 Fällen allerdings klagten mit dem Impfstoff Pandemrix behandelte Patienten im Nachhinein über heftigere Nebenwirkungen. Diese Zahl gab das Paul-Ehrlich-Institut bekannt, das bundesweit für die Überwachung der Nebenwirkungen zuständig ist.

Alle Fälle, in denen „die gesundheitliche Schädigung das übliche Ausmaß einer Impfreaktion überschreitet“, müssen über die jeweiligen Gesundheitsämter und Landesbehörden dem im hessischen Langen ansässigen Institut gemeldet werden.

Wegen starker Schmerzen in stationärer Behandlung

Seit einigen Tagen ist auch ein Fall aus der Region Trier aktenkundig. Eine 17-jährige Jugendliche, die Mitte vergangener Woche von einem Hausarzt gegen die Schweinegrippe geimpft worden war, wurde wegen starker Schmerzen im linken Arm stationär im Wittlicher Krankenhaus aufgenommen. Entsprechende Informationen unserer Zeitung bestätigten Sprecher des Mainzer Gesundheitsministeriums und der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich.

Nach Angaben des Ärztlichen Direktors, Dr. Thomas Zimmer, wurde die junge Frau von einem Neurologen behandelt und später in die Homburger Universitäts-Klinik verlegt. „Ich schätze, dass es ihr jetzt wieder besser geht“, sagt Zimmer dem TV.

Nach Angaben des Arztes wurde bei der Patientin ein sogenanntes akutes Sudeck-Syndrom diagnostiziert, eine Reaktion des Nervensystems, die durch Schmerzen ausgelöst werde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei nicht der Impfstoff Auslöser dieser schmerzhaften Reaktion des Körpers, sondern der Pieks mit der Spritze.

Weil ein solcher Fall äußerst selten vorkomme, sei die junge Frau verlegt worden, sagt der Ärztliche Direktor. In Fachartikeln heißt es, je früher die Krankheit erkannt und behandelt werde, desto größer seien die Heilungschancen.

Das Paul-Ehrlich-Institut sieht derzeit indes keinen Anlass, an der aktuellen Bewertung des Impfstoffes Pandemrix etwas zu ändern. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sei absolut positiv, sagt Sprecherin Susanne Stöcker. Heißt im Klartext: Die Impfung wirkt, die Nebenwirkungen sind nicht schlimmer als bei anderen Impfstoffen.

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