Nachts geht es heiß her auf der Öko-Wiese

Keine Autos mehr auf dem Rollkopf. Das fordert der Nabu Wittlich, der in diesem Ansinnen von Anwohnern im Stadtteil Lüxem unterstützt wird. Bisher erfolgte Anzeigen von illegal auf dem Berghang fahrenden Automobilen verlaufen derweil wohl eher im Sande.

 Illegale Feuerstelle auf dem Rollkopf bei Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Illegale Feuerstelle auf dem Rollkopf bei Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Weide, Naherholungsgebiet, Zeltplatz, Müllhalde und Feuerstelle. Für all diese Nutzungen muss der so genannte Rollkopf zwischen Wittlich und dem Stadtteil Lüxem herhalten. Besonders mit den negativen Auswirkungen der Nutzung unzufrieden ist Gertrud Elsen vom Ökolandbau Nabu. Sie fordert deshalb dem steten Autoverkehr Einhalt zu gebieten - bisher und wohl noch für längere Zeit vergebens.Grünland mit Glasscherben

Rund sieben Hektar Grünland sind es, die vom ökologisch ausgerichteten Nabu-Betrieb auf dem Rollkopf bewirtschaftet werden. "Vor jedem Mähen müssen wir die Scherben aus dem Gras aufsammeln", sagt Elsen. Doch damit nicht genug. "Besonders bei schönem Wetter sind Autos auf dem Berg unterwegs", sagt die Betriebsleiterin des Ökohofs. Und das, obwohl an den beiden Lüxemer Zufahrten zum Berg ein Verbotsschild steht, dass das Befahren des Feldwegs untersagt. Besonders die Abend- und Nachstunden sind beliebt, um den Rollkopf mit dem Auto zu erklimmen.Grundsätzlich sei nichts dagegen einzuwenden, dass der Rollkopf von vielen Menschen als Naherholungsgebiet genutzt werde. Auch gegen Feiern habe sie nichts, "wenn nachher auch wieder der Müll mitgenommen wird." Die erlaubte und so auch gewünschte Nutzung des Gebiets zur Naherholung bedeute jedoch nicht, dass wie zuletzt Mitte Juni stundenlang Schüler mit Traktoren auf dem Gelände herumkurven dürften. Auch wendet sie sich gegen illegale Lagerfeuer, die schon mehr als einen Feuerwehreinsatz ausgelöst hätten. Eine hintere Ecke diene zudem immer wieder als illegaler Campingplatz. Über diese Vorfälle fühlten sich nach Worten von Gertrud Elsen nicht nur Pächter der städtischen Flächen gestört. Die Anlieger an den Auffahrten seien ebenfalls sensibilisiert und nicht froh mit dem teilweise nächtlichen Lärm durch die Fahrzeuge. Bereits im Jahr 2003 hatte sich Elsen an die Stadt gewandt, um Abhilfe zu schaffen. Die ließ daraufhin einerseits einige Mülleimer auf dem Bergrücken und andererseits Verbotsschilder an den Zugängen aufstellen. Auf den Schildern zu lesen ist, dass der Zugang nur Fahrzeugen der Land- und Forstwirtschaft erlaubt ist. "An die Schilder hält sich aber niemand", sagt die Betriebsleiterin des Nabu-Hofs. Seit mehreren Jahren notieren seitdem Anwohner und Nabu-Mitglieder deshalb die Kennzeichen von Autos, die unerlaubt auf dem Berg unterwegs sind. "Bürgermeister Ralf Bußmer hat uns dazu geraten", sagt Gertrud Elsen. Die Daten schickt Elsen an die Bußgeldstelle der Kreisverwaltung. Diese Post kann sich die Landwirtin sparen. "Die Anzeigen haben wohl eher geringe Aussicht auf Erfolg", sagt Mike Winter von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Nur wenn eine genaue Personenbeschreibung des Fahrers vorliege, könne die Bußgeldstelle tätig werden. Gebe es die Beschreibung der Fahrer nicht, würden die Anzeigen zwar registriert, aber nicht weiterverfolgt. Es müsse eben zweifelsfrei nachgewiesen werden wer der Fahrer ist, sagt Winter, der die Höhe des zu erwartenden Knöllchens mit 15 Euro angibt. Die unter anderem von Gertrud Elsen geforderte Schranke an den beiden Lüxemer Zugängen zum Rollkopf wird es wohl nicht geben. Im vergangenen Jahr hat der Ortsbeirat solche Sperren abgelehnt. Das Thema sei besprochen worden, sagt der stellvertretende Ortsvorsteher Karl-Josef Schiffer. Die Meinung des Ortsbeirats sei gewesen, dass solche Sperren keinen Sinn machen. "Wenn wir dort anfangen, dann müssen wir alle Wege verschließen", sagte Schiffer auf TV-Anfrage.

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