Nächtlicher Vandalismus

BINSFELD. (bejo/mai) Farbschmierereien und umgeworfene Gedenksteine auf dem Ehrenfriedhof haben in Binsfeld für Ärger gesorgt. Ortsbürgermeister Lothar Herres hat bei der Polizei Anzeige erstattet. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftaten führen, will er eine Belohnung von 300 Euro zahlen. Noch gibt es keine konkreten Spuren.

 Komplett verschmiert: Sprayer verunstalteten eine Installation der Bürgerinitiative Erweiterungsgegner Airbase Spangdahlem Yasmin, Viertklässlerin der Grundschule Binsfeld, versucht die Reste der blauen Schmierereien auf einem Plakat am Infozentrum der Biegas zu entziffern. TV-Foto: Bernhard Schmitz

Komplett verschmiert: Sprayer verunstalteten eine Installation der Bürgerinitiative Erweiterungsgegner Airbase Spangdahlem Yasmin, Viertklässlerin der Grundschule Binsfeld, versucht die Reste der blauen Schmierereien auf einem Plakat am Infozentrum der Biegas zu entziffern. TV-Foto: Bernhard Schmitz

Die Polizei tappt, was die Vandalismusvorgänge in Binsfeld angeht, völlig im Dunkeln. Die Verärgerung im Dorf ist groß. Am letzten Februarsonntag stellten Binsfelder Bürger fest, dass vermutlich in der Nacht zuvor an verschiedenen Stellen im Dorf Farbschmierereien aufgesprüht wurden. Betroffen waren die Bushaltestellen bei der Kirche und bei der Grundschule, das Ortsschild in der Bahnhofstraße, der Findling im neuen Verkehrskreisel, eine Hauswand in der Straße "Im Hof" sowie Infotafeln und eine Installation der Bürgerinitiative Erweiterungsgegner Airbase Spangdahlem (Biegas) zur Gefährlichkeit des Nato-Treibstoffzusatzes JP-8. Eventuell ist auch das Pfarrjugendheim betroffen. Hier ist noch nicht geklärt, ob die Farbschmierereien frisch sind.Bürgermeister schätzt Sachschaden auf 2000 Euro

Insgesamt beziffert der Binsfelder Ortsbürgermeister Lothar Herres den Sachschaden auf etwa 2000 Euro. Unmittelbar nach den Vorfällen ist zumindest das gemeindliche Eigentum wieder hergerichtet worden. Herres hat für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftaten führen, eine Belohnung von 300 Euro ausgesetzt. Laut Polizei haben der oder die Täter mit blauer Farbe gesprüht. An mehreren Stellen tauchte der Schriftzug "F 4 L" (Fuck for Love) auf. Deshalb vermutet die Polizei, dass es sich bei dem Täter um einen geprellten Liebhaber handeln könnte. Doch das ist bislang reine Spekulation. Desweiteren wurde in Binsfeld nicht nur gesprayt. Empört sind der Bürgermeister und mit ihm viele Binsfelder über das, was auf dem Ehrenfriedhof der Gemeinde, der das Andenken an die Gefallenen und Vermissten des Dorfes in den zwei Weltkriegen bewahren soll, passiert ist. Etliche der dort aufgestellten Gedenkkreuze wurden mit brachialer Gewalt umgeworfen. Laut Polizei handelt es sich hier nicht um eine Störung der Totenruhe, weil auf dem Ehrenfriedhof niemand begraben ist. Ob es sich bei den Sprayern und den Vandalen vom Ehrenfriedhof um die gleichen Täter handelt ist unklar. Ein Zusammenhang der beiden Aktionen habe sich bislang nicht zwingend ergeben. Die Polizei in Wittlich bittet um Hinweise, Telefon: 06571/9260.

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