Natur im Wandel der Zeit

Natur, was ist das? Auf diese Frage wollten am vergangenen Wochenende namhafte Referenten in der Abtei Himmerod antworten. Hans-Gerd Wirtz, Katholische Akademie Trier und Abt Bruno Fromme, Zisterzienserabtei Himmerod hatten zu diesem Symposium eingeladen.

 Heiße Diskussion während einer Kaffeepause: Harald Schwillus, Universität Halle-Wittenberg (Zweiter von links) im Gespräch mit Hans-Gerd Wirtz, Katholische Akademie Trier. Kulturreferentin Elisabeth Heckmann (am rechten Bildrand) erinnert Thomas Potthast, Universität Tübingen an seinen Vortrag. TV-Foto: Werner Klein

Heiße Diskussion während einer Kaffeepause: Harald Schwillus, Universität Halle-Wittenberg (Zweiter von links) im Gespräch mit Hans-Gerd Wirtz, Katholische Akademie Trier. Kulturreferentin Elisabeth Heckmann (am rechten Bildrand) erinnert Thomas Potthast, Universität Tübingen an seinen Vortrag. TV-Foto: Werner Klein

Großlittgen-Himmerod. (wek) Auf die Frage, was Natur eigentlich sei, folgt zunächst Verblüffung. Aber alle berufen sich auf sie: Naturforscher, Naturfreunde, Naturschützer. Man schwärmt von Naturnähe, Naturschutzgebieten und fördert Naturparks.

"Man schaut sich im Grünen um, dann weiß man es doch gleich", so einfach sahen es die sieben Referenten aus Bonn, Tübingen, Halle-Wittenberg, Münster, Berlin, Graz und Trier nicht. Sie beschäftigen sich, wie vor Jahrhunderten ihre Kollegen aus Theologie, Philosophie, den Naturwissenschaften und Künstlern, wissenschaftlich mit der Frage was Natur ist. Die Definition entsteht jeweils aus ihrer eigenen Perspektive.

Diese und die Naturvorstellung im Wandel der Zeit erläuterte Harald Schwillus, Universität Halle-Wittenberg, den 30 Zuhörern sehr deutlich in seinem Referat. Seine Reise in die "Geschichte der Gartenkultur als Beispiel für das wechselnde Verständnis von Natur" begann in der Antike. Vom "Locus amoenus" - dem lieblichen Ort - über den Klostergarten zum mittelalterlichen Burggarten als Nutzgarten, in dem der Mensch zunehmend mitgestaltet und immer mehr Verantwortung für die Schöpfung übernimmt. Gärten der Renaissance und Neuzeit schlossen das Referat ab.

Thomas Potthast, Universität Tübingen, referierte über Naturverständnisse in der aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte. "Was ist Natur" titelte Hermann J. Roth, Bonn, sein Referat und lieferte eine geschichtliche Annäherung.

Weitere Referenten waren Hans-Gerd Angel, Universität Münster, Ralf Lützelschwab, Freie Universität Berlin. Eine Einführung zur Eröffnung der Ausstellung "Naturdarstellungen des Mittelalters" sprach Ralf Christopher Schaffer, Graz und Wilhelm Maas, Trier begeisterte mit seinem Vortrag über den mittelalterlichen Zisterziensermönch Alanus, den ersten Grünen.

Das dreitägige Symposium war eingebettet in das Jahresthema der Abtei Himmerod "Schöpfung bewahren. "

Bis 2. November sind "Urlandschaften der Eifel", Aquarelle zeitgenössischer Künstler und Fotos der Wittlicher Künstlerin Begonia Dörres ausgestellt.

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