Naturschützer rügen das Fällen alter Eichen

Der Naturschutzbund Deutschland kritisiert die Abholzungen der Bahn bei Altrich als zu radikal. Der Vorsitzende Hans-Peter Mussler moniert insbesondere, dass 60 bis 80 Jahre alte Eichen gefällt wurden.

Altrich. (mai) Auf einer Strecke von 2400 Metern bei Altrich lässt die Deutsche Bahn - aus Sicherheitsgründen wie es heißt - die Vegetation entlang der Gleise zurückschneiden. Abschnittweise bleibt gar nichts mehr stehen. Bürger haben dieses Vorgehen aus Natur- und Lärmschutzgründen kritisiert (der TV berichtete).

Sie werden mit ihrer Kritik vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) unterstützt. Hans-Peter Mussler, Vorsitzender der Nabu-Gruppe Wittlich, moniert, wie radikal bei diesen Arbeiten vorgegangen wird und plädiert für maßvolles Vorgehen.

"Aus Naturschutzsicht sollte bei solchen Arbeiten nicht alles abgeholzt werden, sondern man sollte alle 20 bis 30 oder auch alle 50 Meter die Vegetation stehen lassen. Ähnlich hatte sich auch bereits der Vogelexperte Martin Becker geäußert, der fälschlicherweise dem Nabu zugeordnet war, doch dieser Vereinigung gar nicht angehört.

Mussler kritisiert ebenfalls, dass 60 bis 80 Jahre alte Eichen gefällt wurden. "Die haben so lange da gestanden, warum müssen sie jetzt auf einmal gefällt werden?"

Einzelne alte Bäume seien gerade im Raum Wittlich seltene, wichtige Landschaftselemente, die Lebensraum für viele Tierarten böten, wie Vögel, Fledermäuse und Igel.

Die Bahn ist laut Mussler mit ihrem radikalen Vorgehen nicht allein. "Wir beobachten das auch beim Gehölzschnitt entlang der Straßen", sagt der Naturschützer. Er sieht Sparzwang als Grund dafür. Früher habe die Bahn alle zwei bis drei Jahre die Äste geschnitten. Heute würden die Vegetationsarbeiten nur noch alle fünf Jahre eingeplant und dann werde eben radikal vorgegangen.

Der Bahnsprecher konnte dazu gestern keine Stellung beziehen, weil er nach eigenen Angaben die Veranwtortlichen vor Ort nicht erreichen konnte.

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