Naturschutz zahlt sich aus

Bernkastel-Wittlich · Ein neues Programm der Landes unterstützt Wiesenbesitzer, die zugunsten der Artenvielfalt auf eine intensive Nutzkultur verzichten. Das Projekt schützt Pflanzen, die nur auf naturbelassenen Wiesen wachsen. Anträge für die Zuschüsse können noch bis Montag, 1. September, gestellt werden.

 Wiesensalbei wächst vor allem auf trockenen, kalkhaltigen Böden. In Deutschland wird er immer seltener. Foto: Susanne Venz, EULLa

Wiesensalbei wächst vor allem auf trockenen, kalkhaltigen Böden. In Deutschland wird er immer seltener. Foto: Susanne Venz, EULLa

Bernkastel-Wittlich. Naturbelassene Wiesen bieten wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Für die Besitzer bringen sie aber im Vergleich zu intensiv genutzten Ackerflächen wenig Ertrag. Um dennoch einen Anreiz für den Naturschutz zu schaffen, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz Wiesenbesitzer mit einer Prämie. Gefördert werden beim Vertragsnaturschutzprogramm Eulla (Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft) sowohl Landwirte als auch Nichtlandwirte. Es wird ein Vertrag geschlossen, der fünf Jahre läuft. Dabei erhalten die Wiesenbesitzer jährlich eine Prämie, deren Höhe an Auflagen (zum Beispiel keine Düngung, Nutzung erst ab einem bestimmten Zeitraum, nur selten mähen ) geknüpft ist. Die Prämie ist eine Anerkennung der ökologischen Leistung des Bewirtschafters und soll den Ertrag ersetzen, der durch eine intensivere Nutzung entstanden wäre. Der violett blühende Wiesensalbei gedeiht beispielsweise auf trockenen und kalkhaltigen Grünflächen, die ein- bis zweimal im Jahr gemäht und kaum gedüngt werden. Diese Flächen gehen in Deutschland zurück, weil sie kaum Ertrag bringen. In der Folge sinkt seit Jahren auch der Bestand des Wiesensalbeis. Auf den Höhenlagen von Eifel und Hunsrück und bei Wittlich wächst er noch häufig.Der Einsatz für den Naturschutz zahlt sich auch bei Wettbewerben aus. Im vergangenen Jahr gewann eine Wiese auf dem Neumagener Plateau beim Wiesenwettbewerb des Bundes für Umwelt und Naturschutz. Auf der Wiese von Lena Berger wurden über 90 Pflanzenarten gezählt (der TV berichtete). Anträge müssen bis Montag, 1. September, an die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich gestellt werden. Gefördert werden unter anderem artenreiches Grünland, Flächen mit vielen Hecken und Gehölzern, Streuobstwiesen und Weinberge. Weitere Informationen und Formulare unter:pflanzenbau.rlp.de

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