Archiv 2014 Neue Parkplatz-Ära in Wittlich beginnt bald

Wittlich · Die Brötchentaste wird einheitlich auf eine halbe Stunde reduziert. Die Stellplätze am Viehmarkt, Kurfürstenplatz und am Eventum werden gebührenpflichtig. Der Rommelsbach Parkplatz bleibt gebührenfrei, bekommt aber 190 Plätze mit Parkscheiben-Regelung für maximal zwei Stunden: All das gilt ab 1. Oktober in Wittlich.

 Noch kostenlos, bald gebührenpflichtig: Auch der Parkplatz Viehmarkt zwischen Busbahnhof, Schloßstraße und Stadthaus ist von den Änderungen betroffen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Noch kostenlos, bald gebührenpflichtig: Auch der Parkplatz Viehmarkt zwischen Busbahnhof, Schloßstraße und Stadthaus ist von den Änderungen betroffen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Wer mit dem Auto nach Wittlich fährt, muss sich umstellen: Ab Mittwoch, 1. Oktober, greift ein Stadtratsbeschluss vom April: Dann ist die Zeit des kostenlosen Nutzens vieler innerstädtischer Parkplätze Schnee von gestern. Auf dem neu gestalteten Kurfürstenplatz zwischen Schlossgalerie und Fürstenhof (350 Plätze), ebenso wie auf dem Viehmarkt (327 Plätze) zwischen Stadtverwaltung und Busbahnhof Zob und am Eventum (100 Plätze) endet die Zeit des kostenlosen Parkens. Nur wer\'s kurz macht, drückt dort die Brötchentaste und zahlt nichts für eine halbe Stunde Parken. Danach muss er aber in die Tasche greifen. Entweder gilt die einheitliche Gebühr von 50 Cent je angefangene Stunde, oder man zieht gleich ein Tagesticket zu zwei Euro oder ein Monatsticket für 20 Euro. Diese beiden Karten gelten ausschließlich auf den genannten drei Plätzen. Der größte Platz Zentrum am Rommelsbach (570 Plätze) bleibt gebührenfrei. Doch auch hier gibt es eine Änderung: Die innenstadtnahen Flächen sowie die am Rand zum Rommelsbach hin dürfen nicht mehr stundenlang besetzt werden. Auf diesen insgesamt 190 Plätzen gilt die sogenannte Parkscheiben-Regelung für maximal zwei Stunden.Bleiben noch die übrigen auch bisher gebührenpflichtigen 250 Möglichkeiten, den Wagen abzustellen, etwa in der Karrstraße, am Schlossplatz, in der Feldstraße, Neustraße und Himmeroder Straße: Dort wird die teils für eine Stunde geltende Brötchentaste wie im gesamten Stadtgebiet auf eine halbe Stunde reduziert.Wer abends spät kommt und morgens früh fährt, wird nichts von der neuen Regelung merken: Werktags zwischen 18 Uhr und acht Uhr ist das Parken überall kostenlos sowie samstags ab 15 Uhr. Um das Konzept umzusetzen, investiert die Stadt laut Auskunft von Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadtverwaltung, 100 000 Euro. Zum einen müssen die zwölf alten Parkscheinautomaten durch neue ersetzt werden. Außerdem müssen zusätzlich acht neue Automaten am Kurfürstenplatz, Viehmarkt und Eventum aufgestellt werden. Übersehen soll keiner die Änderungen ab 1. Oktober: "Die erstmals bewirtschafteten Parkplätze werden auch entsprechend beschildert", sagt Jan Mußweiler. Jahrelang hat der Stadtrat mit sich gerungen, das unbeliebte Gebührenthema zum Abschluss zu bringen. Unter anderem soll das Minus-Geschäft der öffentlichen Parkplätze zumindest ausgeglichen werden. Außerdem wollte man eine unkomplizierte Grundregelung bieten und zudem Dauerblockaden von innenstadtnahen Plätzen abwenden. Nach einem halben Jahr soll Bilanz gezogen werden. Damals wurde im Stadtrat betont, dass man flexibel für Änderungen bleiben wolle. Aber nur der Praxistest könne ergeben, was sinnvoll sei und was nicht.Zur Frage nach den voraussichtlichen Einnahmen hält sich die Stadtverwaltung bedeckt. Jan Mußweiler: "Eine seriöse Einnahmenschätzung ist nicht möglich. Deswegen soll nach einem halben Jahr eine Evaluierung stattfinden. Dann kennen wir die tatsächliche Einnahmesituation, die dann bei der Überprüfung des Konzeptes einbezogen wird."Meinung

 Die meisten Änderungen betreffen den Kurfürstenplatz (oben), den Viehmarkt und die Eventum-Plätze (rechter Bildrand). TV-Foto: Portaflug Föhren

Die meisten Änderungen betreffen den Kurfürstenplatz (oben), den Viehmarkt und die Eventum-Plätze (rechter Bildrand). TV-Foto: Portaflug Föhren

Klingt vernünftigNaturgemäß bleiben Hurra-Rufe aus, wenn der Bürger für etwas zahlen soll, was er jahrzehntelang umsonst hatte. Dabei hat er als "öffentliche Hand" das Wittlicher Park-Paradies mitgetragen. Auf mehr als 70 000 Euro im Jahr wurde das Minus einmal beziffert. Wer auf dem weiterhin gebührenfreien Parkplatz Zentrum am Rommelsbach nicht fündig wird, zahlt maximal zwei Euro für die Tageskarte. Das sollte niemanden vom Einkauf in der Stadt abhalten. Die Änderungen klingen vernünftig. Ob sie es sind, zeigt der Praxistest. s.suennen@volksfreund.de

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