Neue Perspektiven

WITTLICH. Das Verbundkrankenhaus soll sich weiterentwickeln. Geplant ist unter anderem, dass die Chirurgie von Bernkastel-Kues nach Wittlich umzieht und die Psychiatrie den umgekehrten Weg geht. Der Kreistag begrüßte das Konzept, das der Zukunftssicherung dient.

 Diese Aussicht ist womöglich bald Geschichte: Blick vom Innenhof der Wittlicher Psychiatrie im Erdgeschoss in Richtung Himmel. Die Abteilung soll nach Bernkastel-Kues umziehen. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Diese Aussicht ist womöglich bald Geschichte: Blick vom Innenhof der Wittlicher Psychiatrie im Erdgeschoss in Richtung Himmel. Die Abteilung soll nach Bernkastel-Kues umziehen. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Das heutige Verbundkrankenhaus mit verschiedenen Schwerpunkten an den Standorten Bernkastel-Kues und Wittlich ist ein Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses von 2001 bis 2003. Die Bedingungen im Gesundheitswesen haben sich seitdem geändert, genauso wie der Versorgungsauftrag des Gesundheitsministeriums. Um die Zukunft zu sichern, hat die Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt) dem Ministerium deshalb Vorschläge zur Weiterentwicklung unterbreitet. Das Ministerium hatte der neuen Konzeption bereits grundlegend zugestimmt, nun begrüßte sie auch der Kreistag. Die beiden wichtigsten Neuerungen: Die Chirurgie soll von Bernkastel-Kues nach Wittlich umziehen. Die Psychiatrie wird den umgekehrten Weg einschlagen. ctt-Vorstandsmitglied Günter Merschbächer erklärte in der Kreistagssitzung die Hintergründe. Durch den Umzug der Chirurgie könnten Fixkosten beispielsweise für die Bereitschaftsdienste des Personals eingespart werden. Die mit 75 stationären und 15 teilstationären Betten ausgestattete Psychiatrie könne durch den Umzug die bestehenden räumlichen Defizite ausgleichen. Merschbächer: "Das ist eine Verbesserung für eine Patientengruppe, die bisher etwas vernachlässigt wurde." Der Hintergrund: Nach heftiger Kritik im Kreistag 2003 wurde die Psychiatrie zwar renoviert. Für das Grundübel, nämlich fehlendes Licht in Innenhof und angrenzendem Flur im Erdgeschoss des siebenstöckigen Hauses, fand man jedoch keine Lösung.Ambulantes Operieren an Mosel konzentrieren

Zu den weiteren Änderungen, die die ctt plant, gehört die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums für ambulante Versorgung in Bernkastel-Kues. Die ctt ist dafür mit niedergelassenen Ärzten im Gespräch, die zum Teil Probleme haben, einen Nachfolger zu finden. Das ambulante Operieren soll an der Mosel konzentriert werden. Außerdem soll die Innere Medizin dort weiter ausgebaut und differenziert werden. Angesprochen auf die Krankenhaus-Mitarbeiter sagte Merschbächer, sie seien bereits informiert. Ihre Anzahl werde sich nicht ändern, doch werde es Verschiebungen geben. Bernkastel-Kues bekomme etwa 50 Mitarbeiter mehr. Um die zukünftigen Patienten zu erreichen, habe man mit den niedergelassenen Ärzten geredet, sie übernähmen die wichtigste Leitungsfunktion. Zum Zeitplan sagte Merschbächer, dass mit der Einrichtung des Medizinischen Versorgungszentrums in Bernkastel-Kues etwa ab Mitte des Jahres begonnen werden solle. Die Umzugszeiten von Psychiatrie und Chirurgie hingen von den Geldtöpfen ab, da Umbauten nötig seien.

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