Sie sind zwischen 14 und 18 Jahre alt und sie wollen ihre Freizeit möglichst gemeinsam verbringen, wollen ganz ungezwungen zusammensitzen, ein bisschen quatschen, Musik hören oder sich eine DVD anschauen.

Ihr Wunsch ist jetzt in Erfüllung gegangen. Die Gemeinde Großlittgen hat einen Raum neben der Turnhalle/Mehrzweckhalle zur Verfügung gestellt, den die Jugendlichen seit wenigen Tagen nutzen können.

Es ist kein großer Raum und noch sieht er etwas trist aus. Ein Ecksofa und Sessel, einen Tisch, Kühlschrank, Fernseher und Musikanlage haben sie sich bereits besorgt.

In den kommenden Wochen wollen sie noch Pinsel und Farbeimer in die Hand nehmen, eine kleine Theke aufbauen und vielleicht weiteres Mobiliar und eine Dart-Scheibe besorgen. Es soll gemütlich sein, ein Treffpunkt zum Wohlfühlen. Ende vergangenen Jahres ist in Großlittgen mit einer Bürgerversammlung die Dorfmoderation angelaufen. Und dabei haben sich auch zahlreiche Jugendliche eingebracht und ihren Wunsch nach einem Jugendraum geäußert. Nach einem halben Jahr ist es schon soweit. Die Ortsgemeinde stellt den Raum zur Verfügung und kommt für Strom-, Heiz- und Wasserkosten auf.

Ob der Raum auf Dauer Bestand haben wird, muss sich noch zeigen. Denn dort gab es schon zwei Mal einen Jugendraum, den die Gemeinde aber wieder abschloss. Es wurde Alkohol getrunken, geraucht, immer öfter kamen ältere Jugendliche aus auswärtigen Orten und es kam auch zu Sachbeschädigungen. Eine Hausordnung gibt es aktuell noch nicht, die wird noch in Zusammenarbeit mit Kreisjugendpfleger Peter Caspers in den kommenden Wochen erstellt, ebenso die Öffnungszeiten festgelegt.

Im Gemeinderat kümmert sich Ralf Surges um die Belange der Jugend. Er ist Ansprechpartner und er hat auch den Schlüssel vom Jugendraum. Wollen die Jugendlichen den Raum benutzen, müssen sie zuerst zu ihm. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Hubo freut sich über das Engagement der Jugendlichen. Er ist sich sicher, dass es diesmal mit dem Jugendtreff besser klappt. Hubo: "Ein Anfang ist gemacht. Vielleicht entwickelt sich ja daraus noch etwas Größeres, vielleicht ein Jugendclub, der wie ein Verein organisiert ist."Extra: Dorfmoderation

Im November vergangenen Jahres ist in Großlittgen die Dorfmoderation gestartet. Es wurden vier Arbeitskreise gebildet: Ortsbild, Gebäude und innerörtliches Grün; Verkehr; Touristik, Wanderwege Grünstruktur; Gemeinschaft, Kinder, Jugend und Senioren. Die Schaffung eines Jugendraums wurde ebenfalls im Rahmen der Dorfmoderation angeregt. Großlittgen hat knapp 1000 Einwohner, dort gibt es eine Kindertagesstätte und eine Grundschule. Das bedeutende Zisterzienserkloster Himmerod, das zur Gemeinde gehört, ist ein Anziehungspunkt für Menschen aus der Region, aber auch aus anderen Gebieten Deutschlands.