Neuer Klinikverbund sichert Zukunft

Die Zusammenarbeit der Klinik der Barmherzigen Brüder Trier (BBT) mit dem Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich der Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT) soll intensiviert werden. Wie stark, das prüft das Bundeskartellamt (der TV berichtete). CTT-Geschäftsführer Burkhard Naurath rechnet mit neuen Arbeitsplätzen.

 Ein Name, zwei Standorte (Wittlich und Bernkastel-Kues) und – mit der Trierer Klinik – ein Dritter im Bunde: Das Verbundkrankenhaus steht vor Veränderungen. Unser Foto zeigt die Wittlicher Einrichtung. Foto:Archiv/Verbundkrankenhaus

Ein Name, zwei Standorte (Wittlich und Bernkastel-Kues) und – mit der Trierer Klinik – ein Dritter im Bunde: Das Verbundkrankenhaus steht vor Veränderungen. Unser Foto zeigt die Wittlicher Einrichtung. Foto:Archiv/Verbundkrankenhaus

Bernkastel-Wittlich/Trier. Donnerstags berichtete der TV über den geplanten Einstieg der Trierer Brüder beim Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich. Freitags wurde eine Mitarbeiterversammlung anberaumt - übrigens nicht von der Geschäftsführung. Eingeladen hatte die Mitarbeitervertretung. "Ich muss gestehen, wir haben nicht agiert, sondern reagiert", sagt CTT-Geschäftsführer Burkard Nauroth.

Mitarbeitervertreter schweigen



Auffällig ist, dass das Wort "Übernahme" vermieden wird. So heißt es in einer Presseerklärung zu den Plänen: "Mit der Entscheidung, im kommenden Jahr die Betriebsführung für das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich durch den BBT anzustreben, setzen die beiden Krankenhausträger einen weiteren Meilenstein in ihrer langjährigen Zusammenarbeit."

Eine Projektgruppe soll jetzt einerseits ergebnisoffen diskutieren. Ihr Job ist jedoch laut Internetauftritt der CTT jedoch eindeutig, auf die neue Betriebsführung durch die BBT hinzuarbeiten. Schon länger über die Pläne zur Änderung der Leitungsstruktur informiert ist der CTT-Regionalbeirat, denn das Verbundkrankenhaus ist im Eigentum des Landkreises. Bei einem Treffen im August seien "die Reaktionen sehr positiv gewesen", sagt der ctt-Geschäftsführer: "Auch weil bekannt ist, dass wir mit den Brüdern seit vielen Jahren auf einem guten gemeinsamen Weg sind."

Alle bisherigen Kooperationen "trugen zur Erweiterung und Verbesserung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung der Bürger unserer Region bei", sagt Sabine Zimmer, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbundkrankenhauses. So soll im Zuge des Ausbaus des Kardiologischen Schwerpunktes an der Verbundklinik, einem Projekt, das auf Zusammenarbeit mit dem Brüderkrankenhaus basiert, im ersten Halbjahr 2010 ein Linkskatheter-Messplatz in Wittlich in Betrieb genommen werden. Ebenso wie im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie erspare das Patienten vor Ort eine Verlegung an andere Kliniken.

Keine Fachabteilung soll abgebaut werden, mehr Arbeitsplätze könnten entstehen aufgrund der auszubauenden Schwerpunkte Kardiologie oder Schmerztherapie und Akutgeriatrie. "Unsere Mitarbeiter leben bis zum 31. Dezember 2011 mit Lohn- und Gehaltsverzicht", erinnert der CTT-Geschäftsführer. Das war der Beitrag der Beschäftigten, eine drohende Insolvenz abzuwenden.

Wie sehen die Mitarbeiter die neuen Entwicklungen? Klaus Koch, Mitarbeitervertretung (MAV) am Verbundkrankenhaus, wurde dazu um Stellungnahme gebeten. Die Fragen des Trierischen Volksfreundes blieben unbeantwortet. "Nach Absprache mit dem Kollegen im Vorstand der MAV wollen wir derzeit kein Statement im TV abgeben", so Klaus Koch.

Extra Das Verbundkrankenhaus mit rund 1200 Mitarbeitern und 500 Planbetten an seinen Standorten in Wittlich und Bernkastel-Kues gilt als größte Klinik in der CTT-Trägerschaft und hat ein Umsatzvolumen von nahezu 70 Millionen Euro. (sos)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort