Neues in Sachen Abfall

Der Ablagerungsbetrieb für mineralische Abfälle wird auf dem vierten Abschnitt der Deponie Sehlem fortgeführt. Der Kreistag beschloss außerdem die EU-weite Ausschreibung von Müllsammlung und -Transport.

Wittlich. (mai) Seit 2005 darf auf der Zentralmülldeponie Sehlem kein Haus- und Gewerbemüll, sondern nur noch mineralischer Müll abgelagert werden. Ein Teil der Deponie wird rekultiviert, für den Rest gilt eine Laufzeit, die voraussichtlich Ende 2008 abläuft.Weil in den kommenden Jahren mit wachsender Nachfrage an Verwertungs- und Beseitigungsmöglichkeiten für mineralische Abfälle gerechnet wird und sich die Deponie kostendeckend betreiben ließe, hat der Kreistag die Deponie-Weiterführung einstimmig beschlossen.Dafür muss der Deponieabschnitt 4 mit einer Fläche von 5500 Quadratmetern und einem Verfüllvolumen von 260 000 Kubikmetern ausgebaut werden, was rund eine Million Euro kosten soll. Der Ausbau soll im dritten Quartal 2009 abgeschlossen sein.Mit Hinblick auf die umliegenden Gemeinden Sehlem, Esch, Rivenich und Hetzerath ist es laut Verwaltung weiterhin Ziel, mögliche Beeinträchtigungen zu minimieren, Anregungen zu berücksichtigen und Bedenken in einem offenen Dialog auszuräumen. Aktuell seien keine negativen Beeinträchtigungen von der Deponie ausgegangen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.SPD beantragt Gutachten und zweifelt es an

Ein weiteres Müll-Thema entschied der Kreistag nicht ganz so klar. Mit 23 zu zehn Stimmen sprach sich das Gremium für die EU-weite Ausschreibung der Entsorgungsdienstleistungen im Kreis (Sammlung und Transport von Abfällen einschließlich Altpapier und Deponiebewirtschaftung) aus. Ende 2008 laufen die Verträge aus. SPD und VBB stimmten gegen die europaweite Ausschreibung, die Diskussion wurde von einigen lautstarken verbalen Tumulten begleitet. Die SPD plädierte vehement für eine Kommunalisierung. Ihr Fraktionsvorsitzender Günter Rösch zweifelte das Gutachten an, das auf SPD-Antrag hin vergeben worden war. Es kam zu dem Ergebnis, dass die Kommunalisierung im Vergleich zur freien Vergabe keine gebührenrelevanten Vorteile erwarten ließe, dafür aber das Risiko erheblich steigen würde. Unwägbarkeiten stellten der Fahrzeugeinsatz und das Ersatzpersonal in Ausfallzeiten dar.Die VBB kritisierte, dass das Gutachten die Kommunalisierung allein für den Kreis und nicht den Zweckverband berechnet habe. Landrätin Beate Läsch-Weber hielt entgegen, dass laut Fachleuten eine Vorlaufzeit von eineinhalb Jahren für Koordination der Kommunalisierung in der Region nicht ausgereicht hätte. Sie sagte zu, sich für die Diskussion einer regionweiten Kommunalisierung im Zeckverband einzusetzen.

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