"Nur" 500 Festmeter

WITTLICH. (sos) 1200 Hektar Wald nach einem Sturm im Überblick zu haben und in Ordnung zu bringen, ist kein Kinderspiel. Aber die angekündigte Katastrophe ist ausgeblieben: "Nur" 500 Festmeter sind im Wittlicher Stadtwald den Winden von "Kyrill" in der vergangenen Woche zum Opfer gefallen.

Zum Vergleich: Mit 5100 Festmeter Holzeinschlag hat man für das gesamte Jahr 2007 gerechnet. Stadtförster Joachim Rodenkirch ist aber zuversichtlich, dass man den unvorhersehbaren Verlust im Jahreseinschlag wieder einfangen kann: "Wir können das Holz alles verkaufen. Der Markt nimmt das auf. Aber natürlich tut es einem um jeden Baum weh. Wir wissen ja, wie lange es dauert, bis größere Narben verheilt sind, und mit den vom Sturm gefällten Bäumen hatten wir ja auch mal andere Pläne." Die Aufräumarbeiten insbesondere auf den "Straßen" des Waldes laufen. Bis zum Wochenende sind die immerhin etwa 120-Kilometer Wege durch Wittlichs grüne Lunge für Spaziergänger und Sportler wieder frei von umgestürzten Bäumen. "Die Schäden sind hauptsächlich in den Hochlagen des Gründewalds und auch im Mundwald. Im Wesentlichen sind Fichten und Douglasien betroffen, kaum Laubholz. In den Tallagen ist so gut wie nichts passiert", sagt Joachim Rodenkirch. Er hatte sich auf Schlimmeres eingestellt: "Die Schäden auch in der Region liegen weit unter dem, was man bei den Ursprungsmeldungen erwarten musste. Es ist nicht mit dem Sturm wie im Jahr 1990 zu vergleichen. Damals mit Vivian und Wiebke hatten wir 40 000 Festmeter, die gefallen sind. Das war eine Katastrophe." Die jetzigen Folgen habe man im Stadtwald schnell im Griff, auch in Sachen Borkenkäfer könne man gelassen sein. Joachim Rodenkirch sagt: "Jetzt ist keine Flugzeit der Käfer und außerdem soll es ja kälter werden." All denen, die im Wald Entspannung suchen, rät der Stadtförster: "Nach Sturmereignissen sollte man den Blick geschärft haben. Es liegen überall noch viele Äste herum. Manche hängen auch in den Kronen. Deshalb sollte man auch aufmerksam nach oben gucken, denn wenn Wind geht, kann immer mal was herunter fallen."

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