Nur Getestetes wandert in die Grube

Der Transport von Erdaushub aus Zeltingen und von der Air-Base Spangdahlem in ehemalige Kiesgruben hat die Bevölkerung und die Kreistagsfraktion des VBB beunruhigt. Laut Kreisverwaltung besteht jedoch kein Anlass zur Sorge, da das Erdreich unbelastet sei.

 Nach dem Abbau kommt das Auffüllen: So wie bei Platten werden Steinbrüche und Kiesgruben nach Ende des Abbaus rekultiviert. Dazu werden oft neue Bodenmassen verfüllt. TV-Foto: Harald Jansen

Nach dem Abbau kommt das Auffüllen: So wie bei Platten werden Steinbrüche und Kiesgruben nach Ende des Abbaus rekultiviert. Dazu werden oft neue Bodenmassen verfüllt. TV-Foto: Harald Jansen

Platten/Arenrath/Graach. Es reicht heutzutage nicht mehr, an eine ehemalige Kiesgrube ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht Loch" zu stellen. Mit der Abbaugenehmigung verbunden sind Auflagen, was nach Abbauende mit der Fläche geschehen soll. Meist wird eine Rekultivierung angeordnet. Und deren Auswirkungen beschäftigte erst besorgte Bürger, dann die Kreistagsfraktion des Vereins Bürger für Bürger (VBB) und dann die Kreisverwaltung. Von der Verwaltung wollte die VBB-Fraktion wissen, ob die in jüngster Zeit zu Abbauflächen bei Arenrath und Platten hingekarrten Erdmassen auch wirklich dort hätten abgekippt werden dürfen. Mehrere Tausend Kubikmeter Erdreich vom Gelände des Flugplatzes Spangdahlem waren von mehreren Firmen in einen ehemaligen Kiesabbau bei Arenrath gebracht worden. Laut Kreisverwaltung hätten Bodenproben ergeben, dass das Erdreich unbelastet ist. "Für die Sorge der Bürger, dass der Boden teilweise kontaminiert sei, habe ich somit keine Anhaltspunkte gefunden", heißt es in einer schriftlichen Antwort der Verwaltung auf VBB-Anfrage. Die Beprobung der zur Verwertung anstehenden Bodenmassen durch ein Gutachterbüro stelle sicher, dass kein Sonderabfall in die Kiesgrube bei Arenrath gelangen könne. Es bestehe zudem auch nicht die Gefahr, dass Erdreich von der Absturzstelle eines Jets vom Typ F.16 bei Oberkail unbemerkt irgendwo abgelagert worden sei. Von der Absturzstelle sei das kontaminierte Erdreich erst in ein Zwischenlager in Bitburg und anschließend zu einer Bodenbehandlungsanlage in Saarburg transportiert worden. Auch das Verfüllen einer weiteren Grube der Firma Kies Bandemer & Co Eifelquarzitwerke GmbH hatte die VBB-Fraktion auf den Plan gerufen. Bei Platten wird ebenfalls eine Kiesgrube teilweise mit Erdreich verfüllt. Dort sind Erdmassen hintransportiert worden, die beim Bau eines Wohnmobilstellplatzes bei Zeltingen angefallen sind.Beunruhigt war die VBB-Fraktion deshalb, da nach ihren Informationen beim Bau der zweiten Schleusenkammer Zeltingen anfallendes Erdreich zur weiteren Behandlung in eine Aufbereitungsanlage transportiert worden war. Im Falle des nach Platten gebrachten Aushubs gibt die Kreisverwaltung jedoch Entwarnung. Das Erdreich sei zur Verwertung in Abbauflächen frei gegeben worden. Zuvor seien im Jahr 2004 Bodenproben untersucht worden. Unbedenklich sei deshalb auch die Zwischenlagerung von vier bis fünf LKW-Ladungen auf der Graacher Höhe.

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