Tourismus Österreicherin will Hotel Tara in Manderscheid zum "ersten Haus am Platz" machen - Besitzerin: noch nicht verkauft

Manderscheid · Die Österreicherin Andrea Staar hat Großes vor. Sie will das heruntergekommene Hotel Tara in Manderscheid zu einem Vier-Sterne-Haus umbauen. Das hat ihr Steuerberater gegenüber dem TV angekündigt. Das Problem: Die Besitzerin hat die Immobilie nach eigenen Angaben noch gar nicht verkauft.

 Soll in ein Vier-Sterne-Hotel umgewandelt werden: das Hotel Tara in Manderscheid. TV-Foto: Winfried Simon

Soll in ein Vier-Sterne-Hotel umgewandelt werden: das Hotel Tara in Manderscheid. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"

Manderscheid. Das Hotel Tara ausgangs von Manderscheid an der Dauner Straße gelegen, hat schon bessere Zeiten erlebt. In dem zweistöckigen Betonklotz werden kaum noch Gäste gesichtet, der Eingang, der über eine Terrasse führt, ist alles andere als einladend. Gras wächst aus den Ritzen, einige Waschbetonplatten sind locker und bilden gefährliche Stolperfallen, der Putz bröckelt von den Wänden. Noch wird das Haus von der Inhaberin des Manderscheider Hotels am Ceresplatz, Nelly Raijmakers, betrieben. Sie hat es gepachtet, der Vertrag läuft noch bis Ende Januar 2017. "Manchmal bringe ich dort Gruppen unter, wenn unser Hotel am Ceresplatz belegt ist", sagt die Niederländerin.

Sie weiß, dass es wohl Interesse am Hotel Tara gibt und sagt: "Wenn es jemand vor Ende des Mietvertrages kauft, ist das ok."
Kürzlich erhielt der TV eine E-Mail von Jürgen Vogt, Steuerberater aus Umhausen/Österreich. Er schreibt: "Das Hotel Tara ist von der Hotelkauffrau Andrea Staar aus Wien gekauft worden. Das Hotel wird umfassend renoviert und umgebaut, damit es wieder das erste Haus am Platz ist. Nach Fertigstellung ist es ein Vier-Sterne-Haus mit 25 Zimmern und Suiten, großem Innenpool, Sauna, Café und Restaurant. Das Haus bekommt den Namen Staar Hotel Manderscheid."
Andrea Staar will am Telefon nichts zu den Plänen sagen. Nur so viel: "Ich weiß nicht genau, was mein Steuerberater vorhat."

Per Schreiben teilt die 54-Jährige mit: "Ich bin 54 Jahre alt, gelernte Hotelkauffrau. Ich habe Rechtswissenschaften, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studiert, im Hotel Sacher in Wien mir das Rüstzeug für die Branche angeeignet. Ich war als Direktionsassistentin im Imperial, Ambassador und Grand-Hotel, besuchte die Hotelfachschule in Österreich und war stellvertretende Direktorin im Sheraton, Staar-Hotels und Bristol. Diese beruflichen Stationen haben 25 Jahre meines Lebens ausgemacht. Dazu war ich jeweils sechs Monate für Sheraton in London und Paris. Ich spreche vier Sprachen und leite seit sechseinhalb Jahren als Inhaberin die Seniorenbetreuung in Tirol. Das alles sollte ausreichen, um das Staar-Hotel in Manderscheid mit Erfolg zu führen."

Besitzerin des Hotels Tara ist Elena Bulko. Sie lebt derzeit in Russland. Auf TV-Anfrage teilt sie auf Englisch mit: "Tara ist noch nicht verkauft. Wir stehen in Verhandlungen mit Frau Staar. Ich denke, es ist noch ein bisschen zu früh, um darüber etwas in der Zeitung zu schreiben."
Das Hotel wird im Internet auf einem Immobilienportal für 139 000 Euro angeboten - allerdings mit dem Hinweis "reserviert". Es verfüge über 16 Gästezimmer (15 bis 20 Quadratmeter groß) und Balkone, eine Cafeteria und einer separaten Wohnung auf zwei Ebenen. Das Objekt sei renovierungsbedürftig.

Steuerberater Vogt schwärmt indes bereits von dem ehrgeizigen Projekt. Er habe bereits einen Architekten beauftragt, das Haus zu renovieren. Die Arbeiten sollen bereits im August beginnen, damit das Haus noch im Oktober eröffnet werden könne. Dazu werde man "eine erkleckliche Summe" investieren.
Vogt: "Das wird ein Vier-Sterne-Haus mit einem super Service." Und über die Hotelfachfrau Andrea Staar sagt Vogt: "So eine Frau gibt es in der ganzen Eifel nicht."