Kyrills Handschrift ist drastisch. Es wird Monate dauern, bis die Orkan-Schäden beseitig sind. Christian Baldauf, Vorsitzender des CDU-Landesverbandes, schaut sich im Rahmen einer Kreisbereisung zwischen Longkamp und Wederath um. Beidseits der tagelang gesperrten B50 bietet sich an der Gemeindewaldgrenze von Longkamp und der Einheitsgemeinde Morbach ein Bild der Verwüstung. Dort trifft er Landesverbandsvertreter des Bundes Deutscher Forstleute. Inmitten des Kahlschlags appellieren Obmann Hans-Peter Schimpgen und Hundheims Revierleiter Guido Haag an den Oppositionsführer im Landtag, sich gegen den Personalabbau im Forst auszusprechen. "Nach dem Sturm ist vor dem Sturm", erklären sie. Sparen in immer größeren Revieren sei eine Sache. Doch der Forst sei "ein Stück Daseinsvorsorge". Bei Mitarbeitern mit 50 Jahren Durchschnittsalter, sagt Schimpgen, sei absehbar, dass bald nicht mehr leistbar sei, was bisher irgendwie ermöglicht worden sei. Bei Baldauf trifft er auf offene Ohren. Holz werde als Rohstoff immer interessanter, daher wolle er das Thema "parlamentarisch aufgreifen". Zuvor hatte sich der Politiker in der Morbacher Energielandschaft umgeschaut. Nach Stippvisiten bei Photo- voltaik- und Biogasanlage interessiert ihn die Problematik der Risse einzelner Windkraft-Fundamente (der TV berichtete). Laut Fred Jung, Geschäftsführer des Mainzer Betreibers "Juwi", sind nur Fundamente von "Vestas V 80"-Anlagen betroffen. Mit Hersteller und Versicherungen sei bereits ein Sanierungskonzept entwickelt. Mittels Kernbohrungen sei das Auspressen von Hohlräumen mit Epoxidharzen und ein erneutes Verdichten vorgesehen. Von den 14 Morbacher Anlagen seien fünf betroffen und daher abgeschaltet. Weitere Stationen der Kreisbereisung waren das neue Rathaus in Morbach und das Sozialwerk des Deutschen Roten Kreuzes in Bernkastel-Kues. In der Stadt diskutierte Baldauf auch mit Vertretern der Seniorenunion Bernkastel-Wittlich, bevor er bei einer Veranstaltung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion in Wittlich sprach.