Ortsbeirat nicht nötig

Weiterhin werden nur die Wittlicher Stadtteile Ortsbeiräte und Ortsvorsteher haben. Die SPD im Stadtrat scheiterte erneut mit dem Vorschlag, in der Kernstadt zwei Ortsbezirke einzurichten.

Wittlich. (har) Die Einwohner der Wittlicher Kernstadt sind ausreichend durch die Mitglieder im Stadtrat vertreten. Dies ist die Meinung der Stadtratsmehrheit, die den Antrag der SPD auf die Einrichtung von zwei Ortsbezirken ablehnte. 15 Räte votierten dagegen, acht dafür. Vier Ratsmitglieder enthielten sich in der jüngsten Stadtratssitzung. Der Abstimmung vorausgegangen war eine emotionale Debatte über das Für und Wider zweier weiterer Ortsbeiräte. Für die SPD hatten deren in Bombogen wohnende Fraktionsvorsitzender Joachim Gerke deutlich gemacht, dass seiner Meinung nach die Bewohner der Kernstadt zu wenige Fürsprecher hätten. Während beispielsweise in Lüxem auf 250 Einwohner ein Ratsmitgliedkommt, liege das Verhältnis in der Kernstadt bei 860 zu 1. "Wenn ich mir einen möglichen Ortsbezirk "Rechts der Lieser' vorstelle, liegt das Verhältnis bei 1300 Bürger pro Stadtrat." Mit solch einer Rechnung nichts anfangen konnte CDU-Fraktionschef Theodor Brock, Ortsvorsteher in Wengerohr. Er rechnete anhand seiner Fraktion vor, dass viele Räte zwar in Stadtteilen wohnten, diese aber in der Stadt arbeiteten und viele Dinge erfahren würden. Er stellte fest, dass die in den Stadtteilen wohnenden Stadtratsmitglieder sehr oft in der Kernstadt unterwegs seien. Er fragte sich jedoch, ob die in der Kernstadt wohnenden Räte ähnlich oft in den Stadtteilen anzutreffen seien. Auch Jörg Hosp (FDP) konnte dem Vorschlag der Sozialdemokraten wenig Positives abgewinnen. Der rechts der Lieser wohnende Liberale sagte, "Ich fühle mich gut repräsentiert." Er stellte zudem die Frage, warum die SPD zum dritten Mal den Antrag auf Einrichtung von Ortsbezirken stelle. Auch ein Ortsbezirk war noch zu viel

Mit seiner Bemerkung, dass es in der Kernstadt "in den vergangenen Jahren nicht so rund läuft", hatte SPD-Ratsmitglied und Kernstädter Heinz Zender für eine eigene Vertretung der Anliegen geworben. Er forderte "gleiches Recht für alle". Falls dem Zentrum Wittlichs kein Ortsbeirat und kein Ortsvorsteher zugestanden werde, müsste auch über die Ortsbeiräte in den Stadtteilen gesprochen werden. Ein Kompromissvorschlag von FWG-Fraktionschef Stefan Melcher (Wengerohr) fand derweil kein Gehör. Er hatte beantragt, nur einen Ortsbezirk für die gesamte Kernstadt zu bilden. Zuvor hatte sein Fraktionskollege Klaus Petry (Kernstadt) der Idee zweier Ortsbezirke eine Absage erteilt. Schließlich würden die Schranken zwischen den Bereichen rechts und links der Lieser verschwinden. Zwei neue Bezirke seien da kontraproduktiv.

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