Platz für mehr als 40 Häuser

Wittlich-Bombogen · Eine Kindertagesstätte, eine Grundschule, Busanbindungen zu den weiterführenden Schulen, das Stadtzentrum nicht weit weg. Der Stadtteil Bombogen hat an Infrastruktur einiges zu bieten. Was fehlt, sind städtische Baustellen. Doch auch hier soll es bald Abhilfe geben: Voraussichtlich ab Frühjahr 2015 werden neue Grundstücke vermarktet, direkt neben dem "alten" Baugebiet Hofflürchen I.

Wittlich-Bombogen. "Früher lag unsere Kirche am Rande des Orts", sagt Bombogens Ortsvorsteher Hermann-Josef Krämer und deutet auf die spätbarocke Pfarrkirche, "allmählich rückt sie in die Mitte." In der Tat ist der Stadtteil Bombogen in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. 900 Einwohner zählte der Ort, bevor Mitte der 90er Jahre das Neubaugebiet "Hofflürchen I" direkt hinter der Kirche entstand. Mit den 114 neuen Ein- und Mehrfamilienhäusern stieg die Einwohnerzahl Bombogens zeitweise auf mehr als 1400 - nicht ohne die dazugehörigen Probleme, an die sich Ortsvorsteher Krämer noch gut erinnern kann: "Wir waren ein gewachsener Ort", erzählt er, "und wenn dann plötzlich 30 Prozent Menschen in einem Ort wohnen, die man nicht kennt, dauert das eine gewisse Zeit." Diese Zeit, davon allerdings ist Krämer überzeugt, habe man längst hinter sich gelassen - und nennt als Beispiel den Sport- und Freizeitclub Bombogen, dessen Vorstand sich mittlerweile nur noch aus Neubürgern zusammensetze. Auch die zahlreichen Spätaussiedler, die sich in den 1990ern im Neubaugebiet Hofflürchen I niederließen, seien mittlerweile gut integriert - auch dank des Jugendraums, der im Jahr 2006 eröffnet wurde, und dank der hauptberuflichen Jugendarbeit, die es in Bombogen gebe.
Doch nicht nur wegen des Jugendraums sieht der Ortsvorsteher seinen Stadtteil, der heute 1361 Einwohner zählt und der zweitgrößte Stadtteil Wittlichs ist, vorne: "Wir haben eine Bank, eine Kita, eine Grundschule und Busanbindungen zu den weiterführenden Schulen", listet Krämer auf, "und natürlich macht die Nähe zur Stadtmitte Bombogen attraktiv." Nur eines fehle: städtische Baustellen. Denn die letzten freien Grundstücke im Hofflürchen I sind längst verkauft. "Wir wollen jungen Leuten, die vielleicht sogar aus Bombogen sind und hier bleiben wollen, etwas anbieten", sagt Krämer. Und so folgt nun auf Hofflürchen I bald Hofflürchen II. 4,4 Hektar ist die Wiese zwischen der Straße "An der Neuwiese" des bisherigen Neubaugebiets Hofflürchen I und der L 55 groß. Letztere soll mit einem Lärmschutzwall an zwei Seiten abgegrenzt werden - damit bleibt Platz für insgesamt 42 bis 44 Baustellen. "Es sind hauptsächlich freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhäuser vorgesehen", teilt Büroleiter Rainer Stöckicht von der Stadt Wittlich mit. Auf drei Baustellen könnten auch Mehrfamilienhäuser mit maximal sechs Wohnungen entstehen. Die Grundstücke der Einfamilien- und Doppelhäuser sollen zwischen 360 und 590 Quadratmeter groß sein.
Ortsvorsteher Krämer geht davon aus, dass "ab Frühjahr 2015" verkaufsfertige Bauflächen angeboten werden können. Bislang liegen ihm vier konkrete Nachfragen vor. "Aber wir haben auch noch keine Werbung gemacht", ergänzt er. Außerdem, so betont er, habe man es mit dem Verkauf der Grundstücke auch nicht eilig: "Wir wollen das nicht mit Hochdruck vermarkten - wenn das Baugebiet für die nächsten fünf bis sechs Jahre reicht, ist das gut so."
Schließlich hat der Ortsvorsteher den gesamten Stadtteil im Blick. Zwar gebe es bislang keinen Leerstand in Bombogen, sagt er. "Aber wir haben etwa 30 Häuser mit alleinstehenden Personen über 80 Jahre alt", gibt Krämer zu bedenken, "das Innendorf darf nicht aussterben."
Extra

Das Baugebiet Rollkopf liegt zwischen der Danziger und Breslauer Straße in Wittlich. Hier gibt es 13 Baustellen mit Grundstücksgrößen zwischen circa 375 und 500 Quadratmetern. Davon sind bereits sieben Grundstücke reserviert. Das Baugebiet St. Paul befindet sich im Stadtteil Wengerohr und setzt sich aus vielen Teilbereichen zusammen. Der Bereich des Allgemeinen Wohngebietes weist 30 Grundstücke für Einfamilienhäuser aus. Daneben gibt es einen Bereich des Mehrgenerationenwohnens mit einer Baufläche von circa 1,9 Hektar. Darüber hinaus ist ein Mischgebiet mit circa 2,6 Hektar Baufläche ausgewiesen. Diese Bereiche werden schrittweise in Zusammenarbeit mit Investoren entwickelt (der TV berichtete). neb

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