Prozess gegen Demenzkranken in Wittlich: Würgen, drohen, schießen

Wittlich/Trier · Das Landgericht Trier verhandelt über die Sicherungsverwahrung eines 90-jährigen Demenzkranken, der seine Lebensgefährtin bedroht, gewürgt und auf sie geschossen haben soll.

Vor dem Landgericht Trier hat am Donnerstag das Verfahren gegen einen 90-Jährigen aus Wittlich begonnen, dem versuchter Totschlag an seiner Lebensgefährtin vorgeworfen wird (der TV berichtete mehrfach).

Der Mann gilt aufgrund einer Demenzerkrankung als schuldunfähig; in einem sogenannten Sicherungsverfahren soll nun über einen Antrag auf dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung verhandelt werden. Seine Lebensgefährtin tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf.

Der erste Termin des Verfahrens wurde nach der Feststellung der Personalien des Angeklagten und der Verlesung der sogenannten Antragsschrift vertagt. Grund war die Abwesenheit eines eigentlich für diesen Tag geladenen Sachverständigen. Er wird ebenso wie ein Zeuge am zweiten Verhandlungstag aussagen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge war der Mann mit seiner 81- Jährigen Partnerin am Abend des 4. November in Streit geraten. Er habe vor dem Fernseher laut geschimpft, daraufhin habe ihn die Frau gebeten, seine Medikamente zu nehmen.

Im Laufe der Auseinandersetzung, so die Antragsschrift, soll er den Plan gefasst haben, sie zu töten. Er habe sie in die Küche verfolgt, wo er sie gewürgt haben soll. Die 81- Jährige floh aus dem Haus. Der Angeklagte habe ihr nachgesetzt und zweimal geschossen, er verfehlte sein Opfer jedoch.

Daraufhin ging er zum Haus eines Nachbarn, wo er sie vermutete, und soll diesen bedroht haben, indem er mit der Waffe auf seinen Kopf zielte.

Darüber hinaus wirft ihm die Staatsanwaltschaft unerlaubten Waffenbesitz vor. Schon zuvor soll er außerdem der Frau gedroht und sie gewürgt haben.

Ein dritter und letzter Verhandlungstermin ist für den 16. Mai festgesetzt.

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