Prozess wegen Bandendiebstahls: Vier fehlen und einer ist da

Trier/Niersbach · Fünf Männer stehen wegen Bandendiebstahls vor Gericht. Die Verhandlung am Freitag startete mit mehrstündiger Verspätung.

Als am Freitagmorgen gegen 9 Uhr der Prozess gegen fünf Georgier, die wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt sind, am Landgericht Trier fortgesetzt werden sollte, war schnell klar: Das wird an diesem Tag so schnell nichts. Denn bis auf einen Angeklagten, der in der JVA Rohrbach in Untersuchungshaft sitzt, waren seine Mitangeklagten zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Haftanstalten in Trier, Wittlich oder Koblenz. Und weil das Quartett erst einmal zur Verhandlung nach Trier gebracht werden musste, verzögerte sich der Verhandlungsbeginn um fast drei Stunden.

Diese Zeit nutzten die Verfahrensbeteiligten, um sich in einer Absprache auf die jeweils möglichen Strafen zu einigen.

Sollten die fünf Angeklagten die Taten gestehen, die ihnen von der Staatsanwaltschaft Trier vorgeworfen werden, hat die erste Große Strafkammer des Landgerichts Trier ihnen unterschiedliche Strafen zwischen eineinhalb und dreieinhalb Jahren zugesagt - abhängig davon, wie häufig und in welchem Maß sie in die Diebstähle involviert waren. Gestehen die Männer, wäre der Prozess, der Ende März begonnen hatte, vermutlich schnell zu Ende.

Schweigen die Angeklagten allerdings wie bisher zu den Vorwürfen, könnte sich die Verhandlung noch lange hinziehen. Der nächste Verhandlungstag ist auf Dienstag, 23. Mai, 9 Uhr, terminiert. Als weitere Verhandlungstage sind Freitag, 26. Mai, und Montag, 19. Juni (jeweils sogenannte kurze Sprungtermine), Freitag, 23. Juni, 9 Uhr, Montag; 26. Juni, 9 Uhr (Sprungtermin), Donnerstag, 20. Juli, 9 Uhr, und zwei Termine im August vorgesehen.

Den fünf Männern werden von der Staatsanwaltschaft Trier 20 Taten vorgeworfen, die sie in wechselnder Besetzung zwischen Juni und September des vergangenen Jahres in der Region begangen haben sollen. Ein weiterer ursprünglich angeklagter Fall, ein Einbruchsversuch in Temmels (VG Konz), wurde in der Verhandlung am Freitag eingestellt.

Den fünf Männern wirft die Staatsanwaltschaft vor, spätestens im Juli 2016 beschlossen zu haben, ihren Lebensunterhalt durch Diebstähle zu bestreiten und dazu eine Bande gebildet zu haben.

Das Hauptaugenmerk der Männer lag auf Zigarettenautomaten, unter anderem sollen sie in Niersbach (Kreis Bernkastel-Wittlich), Mürlenbach (Vulkaneifelkreis) und Konz Geräte aufgebrochen und das darin befindliche Geld sowie Zigaretten gestohlen haben. Die Zigaretten sollen sie weiterverkauft haben.

Zudem sollen sie in Schweich versucht haben, in eine Bäckerei einzubrechen. An der Mosel sollen sie in Lebensmittelgeschäfte eingebrochen sein und mehr als 10 000 Euro erbeutet haben. Die fünf Angeklagten sitzen seit Herbst 2016 in Untersuchungshaft.

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