Rückzugsflächen gegen Hochwasser

Um Rückhaltemaßnahmen im Kailbachtal, die Hochwasser zunächst nur in Niederkail verhindern helfen sollen, geht es am heutigen Donnerstag bei einem Behördentermin. Die Gemeinde will das Projekt vorantreiben.

Landscheid. (mai) Die Rückhaltemaßnahmen im Kailbachtal sollen endlich in die Gänge kommen. Das wünscht sich Walter Raskop, erster Beigeordneter der Gemeinde Landscheid, der bis zur Bürgermeister-Wahl am kommenden Sonntag das Amt des Ortschefs wahrnimmt.Um die Pläne voran zu bringen, wird es heute zu einem Treffen von Vertretern der Gemeinde, der Kreisverwaltung, der Verbandsgemeinde, der SGD Nord und des beauftragten Planungsbüros kommen.Die Gemeinde Landscheid hatte sich für die Retentionsflächen eingesetzt, weil sie davon ausgeht, dass die Rodungen am Flugplatz Spangdahlem, die für die Erweiterung der amerikanischen Militäreinrichtung nötig waren, die Hochwassersituation in Niederkail verschärfen. Auch die Autobahn trage dazu bei, dass weniger Wasser in diesem Gebiet versickere, so Raskop. Die Rückhalteflächen könnten hier Abhilfe schaffen. Doch Raskop denkt weiter.Würde man die Rückhalteflächen größer als für die Bedürfnisse Niederkails nötig ausbauen, könnten weitere Ortschaften entlastet werden. Der Kailbach ist der größte Zufluss der Salm. Eine größere Fläche könnte also auch die Salm-Orte Bruch und Dreis sowie weitere Orte unterhalb an der Salm entlasten.Doch bislang kam das Projekt nur schleppend voran. Im Zuge der Flugplatzerweiterung bekam Landscheid die Zusage für einen Zuschuss vom Land. Der Kreisausschuss stimmte Ende Juni 2006 dem Projekt zu, aber nur unter der Bedingung, dass es für den Kreis, der für den Kailbach als Gewässer zweiter Ordnung zuständig ist, kostenneutral bleibt. Der Ausschuss erklärte sich zusammen mit der VG Wittlich-Land damit einverstanden, dass die Gemeinde die betroffenen Flächen oberhalb von Niederkail erwirbt.Das ist geschehen. Laut Raskop hat die Gemeinde etwa 25 000 Quadratmeter gekauft. Die Gemeinde habe auch, nachdem die Kreisverwaltung nichts unternommen habe, die Vorplanung für das Projekt in Auftrag gegeben, so Raskop. Damit es nun weitergehe, müsse der Kreis einen Auftrag erteilen. Raskop ergänzt: "Wir möchten vom Kreis auch Unterstützung zumindest bei der Beschaffung von Mitteln haben, falls das Becken zur Entlastung der Salmorte vergrößert wird. Schließlich ist der Kreis für Kailbach und Salm zuständig".Zur Frage, warum das Projekt bislang nur schleppend vorankam, heißt es bei der Kreisverwaltung, die Vorarbeiten wie Planung und Grundstücksankäufe hätten Zeit gebraucht. Die Fachplanung, die am Donnerstag vorgestellt werde, sei Voraussetzung für die Beantragung der Förderung. Sprecher Alfons Kuhnen: "Die Kreisverwaltung wird unverzüglich nach der Vorstellung der Pläne die Förderanträge stellen." Das Ergebnis der Verhandlungen will Raskop heute Abend bei der Gemeinderatssitzung bekannt geben. In der Sitzung, die um 18 Uhr im Vereinshaus beginnt, geht es auch um die Forstwirtschaftspläne 2008.

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