Rathaus Wittlich, wechsle dich!

WITTLICH. Ist der Parkplatz Karrstraße Favorit als neuer Standort der Stadtverwaltung, oder hat das ebenfalls städtische Grundstück neben der Verbandsgemeindeverwaltung eine Chance? Das Thema Rathausneubau steht in der kommenden Ratssitzung zur Debatte.

Im Juni war die CDU mit einem klaren "Ja" zum Standort Karrstraße vorgeprescht. Dort solle nach dem Willen der Fraktion die Stadtverwaltung Präsenz zeigen, deren Mietvertrag im jetzigen "Stadthaus" an der Schlossstraße im Jahr 2011 endet. Vor der kommenden Ratssitzung, in der das Thema Rathaus-Neubau angegangen wird, meldet sich nun die FWG zu Wort. Die ist für den Platz neben der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an der Kurfürstenstraße. "Ja, spinnt ihr denn?", sei eine Reaktion auf ihren Vorschlag gewesen, sagt jetzt FWG-Mann Klaus Petry. Der FWG sei gesagt worden: "Erst tretet ihr unbedingt für eine Belebung der Innenstadt ein und dann lehnt ihr den Parkplatz Karrstraße als Standort für das neue Rathaus ab und wollt es in der Oberstadt bauen."Beide Standorte sollen vermarktet werden

Beide zur Debatte stehenden Standorte sind im Besitz der Stadt und sollen vermarktet werden. Der Stadtrat hatte die Verwaltung für die kommende Sitzung gebeten, das Für und Wider zu beiden Grundstücken als mögliche neue "Rathaus-Adresse" zu dokumentieren, um den Fraktionen eine Entscheidungsgrundlage zu bieten. Zu der Sitzung liegen zwei Anträge vor: Der der CDU für den provisorischen Parkplatz Karrstraße und der der FWG für das Grundstück neben der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an der Kurfürstenstraße. Die Befürworter der zuletzt genannten Alternative sind der Ansicht: "Besonders im Hinblick auf die zu erwartende Kommunalreform ist dieser Platz einfach ideal, da sich durch eine Reform schließlich nur hier Synergieeffekte einstellen werden". Wann und wie oder auch ob die viel zitierte Kommunalreform kommt, kann derzeit niemand sagen. Für Wittlich allerdings steht fest, dass die Verwaltung Mitte 2011 umziehen muss. Die FWG, die ebenfalls das Thema "Belebung der Innenstadt" als ihr "zentrales Thema" sieht, argumentiert: "Es reicht doch vollkommen aus, wenn nur die publikumsintensivsten Abteilungen der Stadtverwaltung, beispielsweise der Bürgerservice, das Sozial-, Standes- und Einwohnermeldeamt" in die Innenstadt zögen. Und zwar in das Alte Rathaus. Den Parkplatz Karrstraße hält die Freie Wählergruppe für den "bedeutendsten innerstädtischen Parkplatz", der solle erhalten bleiben und zudem "parkähnlich, gegebenenfalls mit einer Brunnenanlage, gestaltet werden". Andererseits spare man Kosten, da beim Standort Karrstraße zwei Parkdecks geschaffen werden müssten, was in der Kurfürstenstraße entfalle. Die FWG schlägt Anwohnerbefragung vor

Für Klaus Petry, FWG steht das Fazit fest: "Die Behauptung, der Bau eines neuen Rathauses auf dem Parkplatz Karrstraße trage zur Belebung der Innenstadt bei, greift viel zu kurz. Dieses ziel ist mit anderen Mitteln viel kostengünstiger zu schaffen." Zudem rege die FWG an, die Anwohner der Klosterstraße und Mittleren Kordel zu befragen, "was sie von einem kastenförmigen Zweckbau, so hoch wie das Markushaus halten, der ihre Häuser im Schatten stehen lässt." In Stellungnahmen zum Thema haben übrigens FDP und Grüne darauf hingewiesen, dass ein Punkt von der FWG nicht bedacht worden sei: Das Grundstück Karrstraße sei frei und baureif, das treffe auf das Grundstück Kurfürstenstraße nicht zu. Über diese und andere Ansichten wird in der öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 4. Oktober, ab 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge diskutiert.

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