Rauf, runter, rauf, Pünktchen oben drauf

Im Haus der Begegnung in Wittlich trafen sich kürzlich, angeregt durch Berichte im TV, einige Sütterlin-Interessierte. Dieses Treffen entwickelte sich zu einer fröhlichen Runde und zu einem konkreten Sütterlin-Schrift-Projekt.

Wittlich. (wk) Doch was ist Sütterlin eigentlich? Die Sütterlinschrift, auch deutsche Schrift genannt, ist eine von dem deutschen Grafiker Ludwig Sütterlin (1865-1917) geschaffene Schreibschrift. Sie wurde ab 1915 an den preußischen Schulen eingeführt und 1941, mit der Frakturschrift, durch Adolf Hitler verboten. Als Grund hierfür wurde angegeben, sie seien "jüdisches Machwerk."Doch für Ahnenforscher und Historiker ist die Kenntnis der Sütterlinschrift von großem Nutzen. Wer neugierig ist, alte Briefe und Poesiealben seiner Vorfahren auf dem Speicher findet und diese auch lesen möchte, kann sich am Sütterlin-Projekt beteiligen. Die frühere Pädagogin Marie-Luise Wessel trägt gerne das Projekt mit. Zunächst wollen sich die Teilnehmer mit der Geschichte der Schrift befassen. Bis zum nächsten Treffen im Januar will die Leiterin der Begegnungsstätte in Wittlich, Waltraud Junk, Schulbücher in Sütterlinschrift besorgen. Später folgen Schreibübungen und das Lesen interessanter Texte aus vergangenen Zeiten. Auch in Bernkastel-Kues wird sich zu Beginn des neuen Jahres ein Kreis der Sütterlinfreunde bilden. Interessierte haben sich dort schon angemeldet. "Ein Austausch zwischen den beiden Projekten wäre interessant", sagt Theresa Spies, die Leiterin der Seniorenakademie in Kues.Dann heißt es bald wieder "rauf - runter - rauf, Pünktchen oben drauf" um ein schönes "i" in Sütterlin zu schreiben.Bei Fragen: Begegnungsstätte Wittlich, Waltraud Junk, Telefon 06571/951943. Nächstes Treffen 7. Januar um 15.30 Uhr. Danach voraussichtlich immer am ersten Montag im Monat. Seniorenakademie und Begegnungsstätte Bernkastel-Kues Theresa Spies, Telefon 06531/9695-0.

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