Regen kann den Beat nicht stoppen

Wittlich · Trotz des Extremwetters lockt die Beachparty 1800 Besucher in den Stadtpark. Es gibt schon Pläne für das kommende Jahr mit neuem Konzept.

Wenn der Wittlicher Stadtpark zum Club wird und die Freunde von Techno- und Dancefloor-Musik in Scharen strömen, dann ist Beachparty. Zum letzten Mal steigt das Freiluft-Clubfestival unter diesem Namen - im kommenden Jahr soll mit neuen Namen und Konzepten alles noch eine Nummer größer und bunter werden.

Dabei ist das Festival seit seinen Anfängen auf der Schotterfläche neben dem Zentrumsparkplatz schon längst zur größten Veranstaltung seiner Art in der Region angewachsen. Zwei Tanzflächen, Videoleinwände, meterlange Biertheken, Cocktailbars im Transportcontainer und Essensangebote aus dem Truck von Pizza über Barbecue bis Frozen Yogurt bildeten diesmal auf der Rasenfläche eine regelrechte Miniaturstadt. Techno, House und Dancefloor legten die DJs auf - die Klassiker aus den 1990er Jahren ebenso wie aktuelle Hits.

Und das lockte bereits früh am Abend rund 1800 Besucher auf's Gelände. Von Tondorf im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel hatten sich Sabine Hupperich und ihre neun Mädels auf den Weg nach Wittlich gemacht, um dort ihren Jungesellinnen-Abschied gebührend zu begehen. "Wir sind extra eine Stunde hierhergefahren, um den besonderen Anlass hier zu feiern, weil die Beachparty so super ist", begründete sie ihren ersten Besuch auf dem Festival.

Für Veteranen steht der Termin ohnehin fest im Kalender. Karin Maria Becker aus dem saarländischen Freisen ist schon seit einigen Jahren mit Familie und Freunden bei der Beachparty dabei. "Den Leuten beim Tanzen zuschauen", nennt sie ihren favorisierten Teil. Aber sie ist natürlich auch selbst aktiv dabei.

Solches Lob dürfte dem Veranstalterteam um Tobias Müllers gefallen. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem Besucherzuspruch in diesem Jahr. Auch die Überraschung durch den starken Regenguss gegen 22 Uhr trübte die Stimmung nur kurz.

"Wir waren erstaunt, dass doch so viele geblieben sind. Manche haben sich auch vorrübergehend in Kneipen geflüchtet und sind später wiedergekommen", freute sich Müllers. Das Sicherheitskonzept habe sich in dieser Extremwettersituation hervorragend bewährt und die Gäste konnten vor der Nässe in die Container und Kassenbereiche gerettet werden.

Für 2018 hat man noch weitere Zielgruppen im Blick. "Das größte Open-Air-Club-Festival in der Region sind wir schon, jetzt möchten wir auch noch das größte 90er-Festival auf die Beine stellen", kündigte Müllers an. Der Name Beachparty soll demnach in Kürze von der Präsentationsseite der Veranstalter auf der Internetplattform Facebook verschwinden.

Stattdessen wird im kommenden Jahr am Samstag, 21. Juli, zu "Beatville" eingeladen - der bewährte Mix aus Techno, House, Dancefloor und Elektro soll weiterhin das musikalische Programm prägen. Zusätzlich findet am Vortag, 20. Juli, ein "90er Festival" statt mit Chart-Hits aus den 1990er Jahren.

"Bei uns im Team sind die meisten damit aufgewachsen. Und Partys mit dieser Musik sind im Moment sehr beliebt", meint der Veranstalter. Außerdem hofft man, dass bis zum kommenden Jahr das Behördenverfahren zur Aufhebung des Wasserschutzgebiets im Stadtpark abgeschlossen ist. Dann sei es nämlich möglich eine Toilettenanlage mit Spülung aufzubauen. Bisher können abgeschlossene Chemietoiletten-Systeme, genehmigt werden - ein Umstand, den mancher Besucher kritisierte.

EXTRA
Seit 2012 findet die Beachparty Wittlich statt. Entstanden ist sie aus einer Initiative im Jugendparlament, die damaligen Jugendvertreter sind bis heute im ehrenamtlichen Orga-Team aktiv. Neben dem Party-Aspekt will das Festival für gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transsexuellen werben.

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