Rekordverdächtige Sammler

Die Einwohner im Kreis Bernkastel-Wittlich sind überdurchschnittlich fleißige Grünschnittsammler. Die sechs neuen Grünschnittannahmestellen haben sich laut Kreisgremien bewährt.

 Die Menschen aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich haben im vergangenen Jahr an den Grünschnitt-Sammelstellen im Kreis 93 Kilo Grünschnitt gesammelt. Das sind fast 40 Kilo mehr als der Durchschnitts-Rheinland-Pfälzer. Foto: SZ

Die Menschen aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich haben im vergangenen Jahr an den Grünschnitt-Sammelstellen im Kreis 93 Kilo Grünschnitt gesammelt. Das sind fast 40 Kilo mehr als der Durchschnitts-Rheinland-Pfälzer. Foto: SZ

Wittlich. 93 Kilo Grünschnitt pro Einwohner wurden im hiesigen Landkreis im vergangenen Jahr an den 23 Annahmestellen gesammelt. Im rheinland-pfälzischen Durchschnitt sind es lediglich 54,5 Kilo. Und dabei haben sich die Bernkastel-Wittlicher im Vergleich zum Vorjahr noch gesteigert. 2005 brachten sie 73,9 Kilo pro Einwohner zusammen.Die Gründe dafür, dass im hiesigen Kreis die gesammelten Grünschnittmengen von 2005 auf 2006 nochmal kräftig gestiegen sind, sieht die Verwaltung zum einen in dem milden Herbst und der langen Vegetationsperiode 2005.Die Gesamtbilanz kann sich sehen lassen

In dieser Zeit seien überdurchschnittliche Mengen angeliefert worden. Zum anderen macht die Verwaltung die sechs neuen Annahmestellen dafür verantwortlich. In Bernkastel-Kues, Bettenfeld, Osann-Monzel und Wittlich-Bombogen eröffneten die neuen Stellen am 1. Juni 2006, in Hilscheid und Hundheim am 1. Oktober des gleichen Jahres. Der Kreisausschuss sowie der Ausschuss für Abfallwirtschaft zogen eine positive Bilanz der neu eingerichteten Annahmestellen. Laut Betreibern wurden sie von der Bevölkerung positiv aufgenommen. Das Mengenaufkommen in den ersten Betriebsmonaten ist vergleichbar mit der Mengenentwicklung bei der Inbetriebnahme der ersten Plätze 2002.Generell helfen die Annahmestellen, die Biomasse in einen ökologischen Kreislauf einzubinden. Früher landete der Grünschnitt (dazu gehören Baum- und Heckenschnitt, Gras, Laub, Moos und vergleichbare pflanzliche Gartenabfälle) oft im Wald oder in den Büschen. Heute wird das geschredderte Material auf Ackerflächen ausgebracht oder von Privaten, Landschaftsbaubetrieben oder Kommunen verwertet. Das Material hilft die Bodenbeschaffenheit und -fruchtbarkeit zu verbessern.Die Gesamtbilanz der Annahmestellen kann sich sehen lassen. 2002 wurden im ganzen Kreis 13 250 Kubikmeter Grünschnitt gesammelt, und die Kosten für die Behandlung (Schreddern, Platzbetreibung, Maschinennutzung) lagen bei 140 000 Euro. 2006 waren es 53 500 Kubikmeter bei Kosten von 312 500 Euro.Läuft die Entwicklung weiter wie prognostiziert, können die Bernkastel-Wittlicher den Weltmeistertitel im "Grünschnittsammeln" anvisieren. Für die alten Annahmestellen erwartet die Verwaltung zwar keine Mengensteigerung mehr, für die neuen dafür eine um so deutlichere. Insgesamt könnte dies eine Mengensteigerung von fünf bis zehn Prozent ausmachen. Beeindruckende Zahlen. Doch nicht nur das. Dass Grünschnittsammler offensichtlich ein Herz für die Natur haben, zeigt sich an der Annahmestelle von Dagmar und Günther Zelder in Plein. Die Betreiberin lobt die Anlieferer dafür, dass sie selbst darauf achten, dass es keinen Dreck an der Anlieferstelle gibt. Und sie stellt fest: "Viele laden das Material ab, und gehen dann hier spazieren." Adressen und Öffnungszeiten aller 23 Grüngutannahmestellen im Kreis sind auf der Homepage der Kreisverwaltung zu finden unter www.bernkastel-wittlich.de/gruenschnitt.html

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