Rennbahn soll die Kurve kriegen

Wer von der L 141 kommend über die Trierer Landstraße nach Wittlich fährt, ist oft zu schnell. Die breite, abschüssige Gerade soll deshalb in Richtung Parkplatz am Friedhof nach links verschwenkt werden. Der Planung stimmte der Bauausschuss einstimmig zu.

 Die gerade Trierer Landstraße lädt zum Rasen ein. TV-Foto: Dagmar Schommer

Die gerade Trierer Landstraße lädt zum Rasen ein. TV-Foto: Dagmar Schommer

Wittlich. Zur Raserei verleitet die als breite Gerade stadteinwärts führende Trierer Landstraße. Der Versuch im Jahr 1994, dem Rasen mit einer Verkehrsinsel abzuhelfen, versetzte manchen Anwohner ebenfalls in Raserei, wegen der über die Insel rumpelnden LKW-Fahrer. So wurde die "Insel des Anstoßes" (der TV berichtete) im März abgebaut. Rund 30 000 Mark hat sie die Stadt gekostet. Jetzt soll eine Fahrbahnverschwenkung eine Mäßigung der Fahrgeschwindigkeiten bringen. Den im Bauausschuss vorgestellten Planungen, für die sich auch Anwohner im Publikum interessierten, stimmte das Gremium einstimmig zu. Um 4,70 Meter im Scheitelpunkt des künftigen Bogens versetzt, soll die Straße laut Plan einen Bogen in Richtung Friedhofsparkplatz schlagen. Die Biegung soll etwa bis hinter die drei Bäume am jetzigen Parkplatzrand reichen. Die Bäume werden gefällt. In der Mitte der neuen Kurve soll die Fahrbahn 7,50 Meter messen. Das entspricht auch der jetzigen Breite der Trierer Landstraße. Ein bisschen mehr Platz soll mit 9,50 Metern in den Übergängen von der Geraden in die Verschwenkung geschaffen werden. Damit wolle man ermöglichen, dass sich problemlos zwei Sattelzüge begegnen könnten, hieß es im Ausschuss. Für das Vorhaben hat die Stadt ein Grundstück gekauft, das neben dem Parkplatz stadtauswärts liegt. Bushaltestellen rücken weiter stadteinwärts

Es soll für eine notwendige neue Zufahrt zum Parkplatz und Friedhof genutzt werden. Sie soll künftig etwa zehn Meter oberhalb der jetzigen Zufahrt rechtwinklig auf die Trierer Landstraße treffen. Außerdem hat die Fahrbahnverschwenkung zur Folge, dass die Bushaltstellen weiter stadteinwärts rücken. Über ihre endgültige Positionierung sei aber noch nicht entschieden. Albert Klein, CDU, erinnerte daran, dass die Bushaltestellen ursprünglich für die Friedhofsbesucher angelegt worden seien, daran solle man bei einer Verlegung denken. Die Stadt erhält nach Auskunft des Bürgermeisters keine Zuschüsse für die Baumaßnahme, mit der man eine Änderung des Fahrverhaltens erreichen will. 40 000 Euro hat man dafür im städtischen Haushalt reserviert.Hans Gaß, SPD, sagte, man könne die Verkehrsberuhigung an dieser Stelle grundsätzlich gut heißen. Und er fragte, ob die Verwaltung offensiv mit den Plänen auf die Anlieger zugekommen sei. Auch wolle er wissen, ob andere öffentliche oder private Belange nicht negativ berührt würden. Darauf erwiderte Karl Daus, Stadtverwaltung, man bleibe bei der Maßnahme im vorhandenen öffentlichen Raum. Und der Bürgermeister sagte, er gehe davon aus, dass die Maßnahme wünschenswert sei. Wenn die Bürger Einwände hätten, würden sie auf die Verwaltung zukommen.Eine Anmerkung kam von Stadtwerke-Chef Lothar Schaefer, der auf der Planung im Parkplatzbereich zum Friedhof hin drei grüne Pflanzsegmente zwischen den vier zehn Meter breiten Parkflächen entdeckt hatte: "Ich bitte, diese grünen Dinger weg zu lassen. Sie wissen, welche Arbeit der Servicebetrieb damit hat. Deshalb gucke ich auf Plänen immer zuerst, was grün gezeichnet ist." Ihm wurde zugesichert, dass in diesem Fall, was im Plan grün ist, nicht später begrünt werde.

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