Richtfest für das größte "Kittchen" im Land

Im Sommer 2009 sollen die Neubauten des Wittlicher Gefängnisses bezogen werden. Zum gestrigen Richtfest waren die Ministerialdirigenten von Justiz- und Finanzministerium sowie der Chef des Landesbetriebs Baubetreuung angereist.

Wittlich. Die Bauarbeiter, denen gestern beim Richtfest im Wittlicher Gefängnis von allen Seiten gedankt wurde, standen in der hintersten Ecke. Die Reden hielten andere.Hubert Heimann, Geschäftsführer des für die Neubauten verantwortlichen Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, erinnerte daran, wie wichtig die neuen Gebäude für diejenigen sind, die sich darin aufhalten (müssen). "Am Ende werden die Arbeits- und Haftbedingungen deutlich besser sein", sagte er.Im ersten Bauabschnitt der Erweiterung der Justizvollzugsanstalt (JVA) entstehen ein Hafthaus mit 660 Plätzen, ein Justizvollzugskrankenhaus mit 45 Betten und einem Operations-Raum, ein Verwaltungs- und ein Pfortengebäude sowie eine 900 Meter lange Umfassungsmauer. Kostenpunkt: 70 Millionen Euro. Im Sommer 2009 sollen die neuen Gebäude bezogen werden. Renate Kreckel, Ministerialdirigentin des Finanzministeriums, wies darauf hin, dass Energieeinsparung bei den Neubauten ein großes Thema ist. So wird mit einem Blockheizkraftwerk geheizt. Bei der Be- und Entlüftung wird die Wärme zurückgewonnen. Zudem entsteht eine Photovoltaikanlage.Gerhard Meiborg, Ministerialdirigent im Justizministerium, erinnerte daran, dass aus dem Neubau fast nichts geworden wäre, weil die benachbarten, mehr als 100 Jahre alten Gefängnisgebäude unter Denkmalschutz stehen. Mit Hilfe von Kreckel sei ein Weg gefunden worden. "Das ist für uns ein wichtiger Tag heute", sagte Landrätin Beate Läsch-Weber. Sie dankte für die Investitionen und Aufträge an Firmen in der Region und erinnerte daran, dass das Gefängnis ein wichtiger Arbeitgeber sei. Die Zahl der Arbeitsplätze soll durch die Erweiterung um 200 ansteigen.Albert Klein, erster Beigeordneter der Stadt Wittlich, betonte, dass das Kittchen für die Wittlicher selbstverständlich zur Stadt gehöre. Er machte auf eine weitere Verbindung aufmerksam: Der Andachtsraum im neuen Haftgebäude werde mit Georg-Meistermann-Fenstern gestaltet. Das Richtfest in der JVA galt dem ersten Bauabschnitt. Zwei weitere Abschnitte sollen bis spätestens 2018 folgen. Als nächstes soll ein Multifunktionsgebäude mit Großküche, Wäscherei und Bäckerei entstehen. Außerdem sollen das Schulgebäude, die Werkhallen und auch das alte Hafthaus saniert und umgebaut werden. Nach der Erweiterung können im Wittlicher Gefängnis 1300 Häftlinge untergebracht werden. Es ist dann das größte Gefängnis des Landes.

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