Rosa Sofa wird zur Politbühne

Wittlich · Die lokalen Kandidaten der SPD, CDU, der Grünen, der FDP, der Linken, der ÖDP und der Freien Wähler haben sich im Wittlicher Haus der Jugend, beim Roten Sofa den Fragen von 45, meist jüngeren, Wählern gestellt. Themen waren unter anderem die Jugendarbeit. Die AFD war nicht eingeladen.

 Die Kandidaten beim rosa Sofa im Haus der Jugend von links: Moderator Hao Vu, Simon Adriani (Grüne), David Koch (Linke), Nadine Zender (SPD), Michael Mies (CDU), Arno Weber (FDP), Eric Hofmann (ÖDP) und Ulrich Müller (FWG). TV-Foto: Christina Bents

Die Kandidaten beim rosa Sofa im Haus der Jugend von links: Moderator Hao Vu, Simon Adriani (Grüne), David Koch (Linke), Nadine Zender (SPD), Michael Mies (CDU), Arno Weber (FDP), Eric Hofmann (ÖDP) und Ulrich Müller (FWG). TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Wittlich. Null Bock auf Politik? Das kann man den Gästen des Wittlicher Hauses der Jugend beim Rosa Sofa nicht unterstellen. "Ich finde es sehr wichtig, sich über Politik zu informieren. Manchmal schaue ich mir Debatten im Fernsehen an", sagte beispielsweise der 17-jährige Tom Ebertz. Auch Janek Eiden (23) interessiert sich seit sieben Jahren für Politik: "Damals habe ich mich für einen Jugendraum eingesetzt." Wichtig ist ihm, dass Jugendlichen bei Entscheidungen auch eine Stimme haben.
Marvin Stablo (25), der Vorsitzende der FDP Wittlich war auch bei der Veranstaltung dabei. Er fordert, dass der Staat Bürger weniger stark einschränkt.
"Kritisiert die Politiker und sagt was ihr wollt", so appellierte Stablos Parteigenosse Arno We gleich zu Anfang an die Anwesenden. Moderator Hao Vu startete mit der Frage nach Konzepten für die Jugendarbeit in Wittlich.
David Koch von den Linken plädierte für mehr Jugendräume. Simon Adriani (Grüne) würde sich als Landtagskandidat für offene Jugendarbeit und ein Schülerticket einsetzen, mit dem man das gesamte Jahr kostenlos fahren kann. Ulrich Müller von den Freien Wählern hält Schulsozialarbeiter für wichtig, denn "was man in die Jugend investiert, spart man später bei der Justiz", so der ehemalige Polizeibeamte.
Michael Mies, der Elfriede Meurer von der CDU vertrat, meinte, das Ehrenamt müsse gestärkt werden. Ein großer Dienst an kommende Generationen sei es schon einmal, ihnen keine neuen Schulden mehr aufzubürden, so Mies.
Nadine Zender von der SPD würde gerne das Wahlalter auf 16 Jahre heruntersetzten, Eric Hofmann (ÖDP) das vorhandene Geld besser verteilen, damit auch kleine Orte eine attraktive Jugendarbeit anbieten können.Landtagswahl 2016


Am Schluss appellierten die Politiker, an die Jugendlichen wählen zu gehen, um aktiv Einfluss auf die Politik zu nehmen.
Die Alternative für Deutschland war nicht eingeladen, was Hans Floter vom Haus der Jugend so begründet: "Seit über drei Jahrzehnten ist das Haus der Jugend bekannt für Inklusion und Integration. Wir wollten uns von rechten Hetzern da nichts anderes erzählen lassen." chbExtra

Am Ende der Diskussion konnten die Besucher einen Wahlzettel ausfüllen, indem sie ankreuzten, wen sie wählen würden. Dabei gab es 38 gültigen Stimmen. Die Linke kam auf zwölf Stimmen, Kandidat David Koch erhielt elf Stimmen, die SPD bekam neun Stimmen, genauso viele wie ihre Kandidatin Nadine Zender, die CDU erhielt acht Kreuze, wobei die Kandidatin Elfriede Meurer vier Stimmen bekam, die FDP hatte als Partei und für Arno Weber jeweils vier Stimmen. Die Grünen bekamen drei, ihr Kandidat Simon Adriani vier Stimmen. ÖDP und FWG bekamen eine Stimme, wobei auf den Kandidat der FWG, Ulrich Müller zwei Stimmen entfielen und Eric Hoffmann, ÖDP, eine bekam. Die AFD bekam null Stimmen und deren Kandidatin Brigitte Hoffmann ebenfalls. chb

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