Rückwärts aus dem Ortskern: Gefahrgutlaster fährt sich fest

Enkirch. · Sein Navi habe ihn in den engen Ortskern geleitet. So begründete der Fahrer eines mit mehr als 30000 Litern Kraftstoff beladenen Fahrzeugs seine Irrfahrt durch Enkirch. Die Polizei bezweifelt das. Der Gestrandete habe zudem mehr als 20 Verbotsschilder ignoriert.

Das ist noch mal gut gegangen: Ein mit 19000 Liter Diesel und 13500 Liter Benzin beladener Sattelschlepper hat sich am Freitagmorgen gegen 6 Uhr im engen Enkircher Ortskern festgefahren. Er stand manövrierunfähig an der Ecke Zum Zeppwingert/Am Wallgraben.

Anfangs hieß es von Seiten der Polizei, dass der Kraftstoff in ein anderes Fahrzeug umgepumpt werden muss. Danach werde entschieden, wie das Gefährt wieder aus dem Ort herauskomme. Das alles könne frühestens am Nachmittag geschehen. Die Gemeindearbeiter hatten bereits umliegende Straßen gesperrt. Dort, wo der Sattelzug stand, musste zudem ein an einem Haus stehendes Gerüst abgebaut werden. Eine Gefahr bestand offenbar nicht, weil das Gefährt mit doppelwandigen Tanks ausgestattet ist.

Doch dann sei alles anders gekommen, als frühmorgens geplant, berichtete Ortsbürgermeister und Polizeibeamter Roland Bender. In Absprache mit der Feuerwehr und dem Gefahrguttrupp der Polizeidirektion sei entschieden worden, den Gefahrguttransporter rückwärts aus dem Ort zu leiten. "Das hat eine halbe Stunde gedauert", so Bender. Um 10 Uhr sei die Aktion beendet gewesen. Der Fahrer wurde auf das AHG-Gelände an der B53 geleitet. Dort sollte es von einem Gutachter unter die Lupe genommen werden. Denn es habe, so Roland Bender, wohl Schäden am Unterfahrschutz gegeben.

Der Fahrer habe gesagt sein Navi habe ihn in den Ort geschickt. Bender zweifelt daran. "Er hätte schon gar nicht vom Hunsrück über die L192 ins Tal fahren dürfen." Die Strecke aus Richtung Koblenz, wo er herkam, sei über Zell ausgeschildert. "Er hat mindestens 20 Verbotsschilder überfahren", sagt Bender. Der Sattelzug war unterwegs, um im Raum Kröv Tankstellen zu beliefern.

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