Saubraten, Schauspiel, Rummel und Musik: Zehntausende bevölkern Wittlich zur Säubrennerkirmes

Wittlich · "Saumäßig" Spaß haben die Besucher der Wittlicher Säubrennerkirmes am Wochenende gehabt. Nach Festschauspiel, Festumzug und viel Feierei geht es heute mit dem Tag der Wittlicher weiter.

Der Duft von Mandeln und Popcorn am Platz an der Lieser und in der Oberstadt und zeitgleich der Geruch von gebratenen Schweinen am Marktplatz - das gibt's nur ein Mal im Jahr, wenn in Wittlich Kirmes ist. An vier Tagen wird gesungen, getrunken, gegessen, getanzt und gefeiert.

So wie am Sonntagmorgen, als sich bereits viele Wittlicher zum Frühschoppen auf dem Marktplatz treffen oder wie Erhard und Alina Ibig an der Weinprobe im Riesenrad teilnehmen. "Wir sind begeistert, wirklich eine tolle Sache", sagt das Ehepaar, das die Probe zur Hochzeit geschenkt bekommen hat. Einen Tag zuvor füllte der Festzug die Straßen der Stadt. Von Röstmeister über Bürgermeister bis zu den 50-Jährigen waren 25 Gruppen vertreten.Spaß am Samstagabend

 Die Säubrennerkirmes zieht Jahr für Jahr die Menschen nach Wittlich. Schon am Samstagnachmittag, kurz nach dem festlichen Umzug, ist die Stadt gut gefüllt. TV-Fotos (11): Klaus Kimmling

Die Säubrennerkirmes zieht Jahr für Jahr die Menschen nach Wittlich. Schon am Samstagnachmittag, kurz nach dem festlichen Umzug, ist die Stadt gut gefüllt. TV-Fotos (11): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Schwein gehabt: Zahlreiche Fotoaufsteller wie diese sind auf dem Gelände der Säubrennerkirmes aufgestellt.

Schwein gehabt: Zahlreiche Fotoaufsteller wie diese sind auf dem Gelände der Säubrennerkirmes aufgestellt.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Landwirt Manfred Zelder mit der Milchkönigin Carina Hirschen.

Landwirt Manfred Zelder mit der Milchkönigin Carina Hirschen.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Frieden herrscht in Wittlich nach der Ausgabe des Belagerungstrunks am Freitagabend, dem Schlusspunkt des Schauspiels.

Frieden herrscht in Wittlich nach der Ausgabe des Belagerungstrunks am Freitagabend, dem Schlusspunkt des Schauspiels.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Blumen für den Stadtpatron: Der heilige Rochus bekommt traditionell ein blühendes Geschenk zur Kirmes.

Blumen für den Stadtpatron: Der heilige Rochus bekommt traditionell ein blühendes Geschenk zur Kirmes.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Knappe und Herold bilden die Spitze des Festumzugs.

Knappe und Herold bilden die Spitze des Festumzugs.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Alina und Erhard Ibig genießen am Sonntagvormittag die Weinprobe im Riesenrad.

Alina und Erhard Ibig genießen am Sonntagvormittag die Weinprobe im Riesenrad.

Foto: klaus kimmling (m_wil )
 Endlich! Bürgermeister Joachim Rodenkirch und seine Beigeordneten schneiden am Samstagnachmittag den ersten Saubraten an.

Endlich! Bürgermeister Joachim Rodenkirch und seine Beigeordneten schneiden am Samstagnachmittag den ersten Saubraten an.

Foto: klaus kimmling (m_wil )

Nachdem Stadtschreiber Detlef Boor auf dem Marktplatz das Kirmesprotokoll verlesen hatte (Themen: Syrer, Bernkasteler, Glaskunst und das schlechte Kirmeswetter des vergangenen Jahres), schnitt Bürgermeister Rodenkirch mit den Beigeordneten den ersten Saubraten an - und die Ausgabe der Bratenbrötchen begann, bis zum Sonntagabend waren 72 Schweine verzehrt.

"Viel Spaß" am Samstagabend hatten Christina Minatchi und ihre Familie, Sohn Ojani und Mann Olivier, die aus Trier zur Kirmes gekommen waren. "Die Live-Musik am Marktplatz war echt toll", sagte die 39-Jährige nach dem Besuch der Säubrenner. Lediglich bei der Parkplatzsuche habe es anfangs Probleme gegeben.

Unter den Teilnehmern des Festumzugs waren auch die Akteure des traditionellen Schauspiels im Stadtpark am Freitagabend. Zwar bezweifelte Maasen Dorth im Schauspiel, dass der Ritter von Ehrenburg in einer Stadt wohnen wolle, "in der ein kleiner Bach einen ganzen Kindergarten unter Wasser setzen kann", aber dennoch wurde Wittlich eingenommen. Denn dem gefräßigen Schwein schmeckte auch dieses Mal wieder die riesige Möhre, die als Riegel fürs Stadttor herhalten musste. Sie wurde, so der Nachtwächter, "in dem kleinen Garten hinter dem Rathaus geerntet. Kein Wunder, bei dem Mist, der da rauskommt." Erst ein paar gebratene Schweine und ein paar Becher Belagerungstrunk später herrschte laut Sage und im Schauspiel wieder Frieden in der Stadt, und auch auf der Kirmes wurde gefeiert.

Am Montag haben Säubrenner ihren Tag der Wittlicher auf der Kirmes. Mittags spielen lokale Bands wie High Five (14.30 Uhr), LosGlasos (16 Uhr), oder Martha (17 Uhr) auf dem Marktplatz, bevor es am Abend mit Wallstreet am Pariser Platz oder mit The Wild Bobbin Baboons auf der Bühne am Marktplatz weitergeht. Am Dienstag ist noch einmal Familientag auf dem Rummel in der Oberstadt, dann riecht es dort zum letzen Mal nach Popcorn und gebratenen Mandeln, während in der Altstadt die Kirmesstände bereits weitgehend verschwunden sind.

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