Schützen Sie Ihr Kind!

Tatort Internet: Im weltweiten Netz gibt es nicht nur Information und Unterhaltung, sondern dort lauern auch viele Gefahren. Besonders Kinder sind großen Risiken ausgesetzt. Darum ist es für Eltern wichtig, nicht nur den Computer, sondern vor allem auch den eigenen Nachwuchs vor den Gefahren aus der virtuellen Welt zu schützen.

Wittlich. Pädophile tauschen sich nicht nur mit Gleichgesinnten über das Internet aus, sie suchen auch den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. Gerade die bei Kindern sehr beliebten "chatrooms" (Plauderecken) werden von Pädophilen genutzt, um sich das Vertrauen möglicher Opfer zu erschleichen. So wurde vergangenes Jahr vor dem Dauner Amtsgericht ein 45-Jähriger verurteilt, der über das Internet Kontakt zu einer 13-jährigen Berlinerin aufgebaut hatte, die er dann mit obszönen Schreiben belästigte und zum Versenden von Nacktfotos zwang (der TV berichtete). Die Polizei rät besorgten Eltern, Kindern nicht grundsätzlich das "chatten" (Unterhaltungen per Mail) zu verbieten, schließlich sollen sie ja möglichst früh den Umgang mit Computer und Internet lernen. Wichtig ist aber, dass Eltern mit ihren Kindern offen über mögliche Gefahren sprechen, die sich aus solchen Internet-Unterhaltungen entwickeln können. Wenn Fremde sich mit den Kindern direkt verabreden wollen, ist "Alarmstufe rot" angesagt, von solchen Treffen ist auf jeden Fall abzusehen, Eltern sollten entsprechende Mails sichern und die Polizei informieren. Besonders jüngere Kinder sollten deshalb nicht allein vorm Computer gelassen werden. Filterprogramme wider abscheuliche Anblicke

Grundsätzlich sind Kinder, die zu Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein erzogen werden, weniger anfällig, sich zu Taten überreden zu lassen, die sie eigentlich nicht möchten. Weitere Infos zur vorbeugenden Wirkung einer gesunden Erziehung finden sich auf der Homepage www.gegen-missbrauch.de.Beim Surfen können Kinder auch zufällig in Kontakt mit kinderpornografischem Material oder anderen illegalen Inhalten kommen. Mit der Nutzung von so genannten Filterprogrammen können Eltern verhindern, dass entsprechende Seiten aufgerufen werden und ersparen so ihren Kindern den abscheulichen Anblick. Aber auch diese Filter arbeiten nicht immer einwandfrei. Daher ist es wichtig, Kindern klar zu machen, dass sie sofort ihre Eltern informieren sollen, sobald ihnen am Bildschirm etwas "komisch" vorkommt. Die Polizei rät in solchen Fällen von Schuldzuweisungen ab. Eltern sollten ihren Kindern deutlich machen, dass sie nicht für die abscheulichen Seiten, die sie zufällig gefunden haben, verantwortlich sind. Kinderpornografische Seiten sollten bei der örtlichen Polizei oder dem Landeskriminalamt (E-Mail an info@bka.de) gemeldet werden, und Eltern sollten die entsprechenden Seiten auf dem Cache-Speicher ihres Rechner sofort löschen, da sie sich sonst ebenfalls strafbar machen. Die Polizei beklagt, dass obwohl die meisten Kinder und Jugendlichen eine Zugangsmöglichkeit zum Internet haben, Aufklärung und Schutz leider zu wünschen übrig lassen. "Hier besteht bei vielen Eltern und Erziehungsverantwortlichen Nachholbedarf", heißt es dazu auf der Homepage www.polizei-beratung.de, wo es auch weitere Infos für Eltern gibt.

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