Schule steht schon wieder unter Wasser

Fast auf den Jahrestag genau stand am Sonntag wieder das Peter Wust Gymnasium in Wittlich unter Wasser. Der Schaden soll über 100 000 Euro betragen. Wie letztes Jahr ist ein laufender Wasserhahn der Grund. Dieses Mal steht fest, dass er bewusst geöffnet wurde.

 Schulleiter Michael Forster im Lehrerzimmer. TV-Fotos: Sonja Sünnen (3)/Archiv/Nora John

Schulleiter Michael Forster im Lehrerzimmer. TV-Fotos: Sonja Sünnen (3)/Archiv/Nora John

 Tatort: Ein Waschbecken.

Tatort: Ein Waschbecken.

Wittlich. Schulleiter Michael Forster hatte kein ruhiges Wochenende. Seine Schule stand unter Wasser. Entdeckt hatte das der Biologie und Chemielehrer Norbert Graf am Sonntagmittag, als er Geräte zurückbringen wollte. Schon vor einem Jahr hatte ein laufender Wasserhahn im Physikraum die Schule durchnässt. Dieses Mal steht fest, dass der Hahn im zweiten Obergeschoss nach einem Einbruch am Wochenende bewusst aufgedreht wurde. Zudem wurde das Röhrensiphon unterm Becken entfernt, so dass sich das Wasser verteilen konnte. Der oder die Täter sind durch das Dachfenster in den abgeschlossenen Raum eingedrungen. Michael Forster sagt: "Dort entdeckte der Hausmeister am letzten Ferientag, dass die Dachluke beschädigt ist. Eine Dachdeckerfirma hatte sie dann provisorisch mit einer Folie abgedichtet." Die Folie ist nun zerschnitten. Und man vermutet, dass es einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Wasserschaden vor genau einem Jahr am 26. Oktober gibt. Damals betrug der Schaden 85 000 Euro. Jetzt soll er nach ersten Schätzungen über 100 000 Euro betragen. Besonders groß sind die Nässeschäden in Physik-, Biologie, Chemiesaal, Geräteräumen, Multifunktionssaal und Lehrerzimmer. Letzteres war am Montag provisorisch in einen Klassenraum umgezogen. Mit Schläuchen hinter der Regalwand versucht man, den Raum zu trocknen. Auch die Bibliothek, Archiv, Fotolabor und drei Schülerräume sind durchnässt. Womöglich müssen Böden und Decken erneuert werden. Mit der Freiwilligen Feuerwehr, Lehrern, einer Putzfirma und der Baubetreuung der Kreisverwaltung versuchte man bereits am Sonntag, dem Wasser Herr zu werden. Am Montag konnte der Unterricht noch relativ normal stattfinden. Bei den nun folgenden Trocknungsarbeiten muss allerdings das Obergeschoss gesperrt werden. "Letztes Jahr hat das eineinhalb Monate gedauert", sagt Michael Forster: "Wenn jetzt die Räume wegfallen, müssen wir improvisieren. Das ist im schulischen Alltag sehr schwierig." Damals konnte der Verursacher nicht ermittelt werden, auch gab es keine deutlichen Einbruchsspuren wie in diesem Fall. Außerdem gibt es noch einen dritten Wasserschaden vom 1. Mai 2006. Damals war man von einem technischen Defekt ausgegangen: Schadenshöhe: 15 000 Euro. Sollte auch dieses Mal ein Verursacher nicht ermittelt werden können, geht die Kreisverwaltung davon aus, dass die Versicherung, die Vandalismus einschließe, wieder für die Kosten aufkomme. Das Peter-Wust-Gymnasium zählt rund 940 Schüler. Mehr zum Thema auf

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