Seit 20 Jahren wichtige Adresse, wenn es um die Nieren geht

Seit 20 Jahren ist das "KfH-Nierenzentrum" in Wittlich eine wichtige Adresse für Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen. Die Institution in der Unteren Kordel lädt am Samstag, 8. November, von 10 bis 14 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

Wittlich. (red) Wer das Informationsangebot zum 20-jährigen Bestehen nutzt, erfährt vor Ort Wissenswertes über Nierenkrankheiten, deren Risiko, Vorbeugung und Therapie bis hin zur Behandlung an der Dialyse.

Darüber hinaus erhalten die Besucher fachkundige Informationen über Organspende und Nierentransplantation. Man kann sich den Blutdruck messen oder den Blutzuckerwert bestimmen lassen.

Im KfH-Nierenzentrum Wittlich werden unter der ärztlichen Leitung von Dr. med. Paul Claaßen seit Dezember 1988 Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen behandelt. Seit 2002 steht das Zentrum unter gemeinsamer ärztlicher Leitung mit Dr. med. Thorsten Fossmeyer. Neben der Dialysebehandlung ist die nephrologische Sprechstunde wichtiger Bestandteil im Leistungsspektrum. Dazu zählt neben der Diagnostik und Therapie chronischer Nierenerkrankungen auch die Versorgung der Patienten vor und nach einer Nierentransplantation. Durch die Praxisschwerpunkte von Dr. Claaßen und eine enge Kooperation mit dem Diabetes-Schulungszentrum e.V. und der Diabetes Fußambulanz der Praxis Bauer/Schilling in der Nachbarschaft ist auch eine umfassende präventiv-medizinische Versorgung sichergestellt. "Nur so ist erreichbar, dass künftig weniger Menschen als bisher infolge ihrer Nieren-, Hochdruck- oder Diabeteserkrankung am Ende der Dialyse bedürfen", so Dr. med. Paul Claaßen.

Knapp 3700 Menschen sind in Rheinland-Pfalz wegen chronischen Nierenversagens auf die Hämo- oder Peritonealdialyse angewiesen - über 70 000 Dialysepatienten leben in Deutschland, von denen wiederum etwa ein Viertel in KfH-Einrichtungen behandelt wird.

"Nierenerkrankungen nehmen in Deutschland immer mehr zu. Am häufigsten führen Diabetes mellitus und Bluthochdruck zu einer Nierenfunktionsstörung und allzu oft zu einem endgültigen Nierenversagen. Nur die dauerhafte Dialysebehandlung oder die Nierentransplantation können dann das Leben der Betroffenen noch erhalten", erläutert Dr. Thorsten Fossmeyer.

Frühe Diagnose lindert Krankheitsverlauf



"Gerade zu Beginn einer Nierenerkrankung lässt sich durch eine frühzeitige fachkompetente Diagnostik und Therapie der Krankheitsverlauf oft günstig beeinflussen. Die Früherkennung ist besonders deswegen wichtig, weil Nierenerkrankungen schleichend voranschreiten. Schmerzen oder eindeutige Beschwerden deuten häufig schon auf ein spätes Stadium der Erkrankung hin", sind sich die beiden Mediziner einig.

Das gemeinnützige KfH-Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. wurde 1969 gegründet und war nach eigenen Angaben Wegbereiter und Schrittmacher für eine flächendeckende Dialyseversorgung in Deutschland.

Das KfH setze sich seitdem für eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von chronisch nierenkranken Patienten ein. Bundesweit zähle man mehr als 200 KfH-Nierenzentren, 21 davon in Rheinland-Pfalz.

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