Sekt und Selters mitten auf dem Schlachtfeld

Esch/Rivenich/Klausen/Sehlem · Im Jahr 1735 fand an der Salm eine kriegerische Auseinandersetzung um die polnische Erbfolge statt. 60 000 Soldaten standen sich gegenüber, 250 Menschen starben. Der Zivilbevölkerung brachte die Schlacht viel Leid. Um daran zu erinnern, sind nun zwei Gedenktafeln am Radweg zwischen Esch und Rivenich aufgestellt worden.

 Vertreter der Projektgruppe vor einer der Gedenk- und Informationstafeln. Von links: Alois Meyer, Ortsbürgermeister von Klausen, Dr. Marco Brösch, fachlicher Leiter, Peter Knops, Ortsbürgermeister von Rivenich, Peter Body, Ortsbürgermeister von Esch, Norbert Mehrfeld, Ortsbürgermeister von Sehlem und VG-Chef Dennis Junk. TV-Foto: Christina Bents

Vertreter der Projektgruppe vor einer der Gedenk- und Informationstafeln. Von links: Alois Meyer, Ortsbürgermeister von Klausen, Dr. Marco Brösch, fachlicher Leiter, Peter Knops, Ortsbürgermeister von Rivenich, Peter Body, Ortsbürgermeister von Esch, Norbert Mehrfeld, Ortsbürgermeister von Sehlem und VG-Chef Dennis Junk. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Esch/Rivenich/Klausen/Sehlem. Es ist warm, die Sonne scheint, Radfahrer sind zwischen Rivenich und Esch unterwegs. Es ist ein schöner Tag. Vor 281 Jahren war das anders, denn damals fand die Schlacht bei Klausen statt. Auf rund sieben Kilometern standen sich damals 60 000 französische Krieger und Soldaten der Reichsarmee in einer Auseinandersetzung des polnischen Erbfolgekriegs gegenüber. Damals schien die Sonne nicht, sondern tagelanger Regen und tiefer Schlamm verhinderten ein größeres Blutvergießen. Dennoch haben über 250 Menschen damals ihr Leben gelassen und die Zivilbevölkerung hat sehr unter der Schlacht gelitten. Dr. Marco Brösch, der das Projekt, zu dem unter anderem eine Ausstellung und einen Katalog gehören, auf den Weg gebracht hat, erklärt: "Stellen Sie sich vor, 60 000 Soldaten sind damals durch die Region gezogen. Das bedeutete für die Bevölkerung Abgaben, Teuerungen, Angst vor Übergriffen bis hin zum Verlust des eigenen Hauses."
Um die Erinnerung an dieses Ereignis wach zu halten, wurden die Tafeln aufgestellt. Rund 30 Personen aus den Orten Sehlem, Esch, Rivenich und Klausen waren bei der Eröffnungsveranstaltung dabei.
Unter anderem Vertreter der Projektgruppe, die sich mit dem Thema seit Anfang 2015 auseinandergesetzt haben. Sie setzt sich die aus Vertretern der Ortsgemeinden Sehlem, Esch, Klausen und Rivenich sowie der Pfarrgemeinde Klausen und dem Freundeskreis der alten Klosterbibliothek Klausen zusammen. Auch VG-Chef Dennis Junk war anwesend und sprach zu den Besuchern, die heute, in friedlichen Zeiten, mit Sekt, Viez und Wasser auf die Informationstafeln anstießen.
Die beiden Tafeln sind in vier Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt beschäftigt sich auf beiden mit der europäischen Vorgeschichte, dem polnischen Erbfolgekrieg. Die beiden folgenden Abschnitte schildern die Ereignisse jeweils aus französischer Sicht und aus der Perspektive der Reichsarmee. Die Finanzierung der Tafeln kommt aus den Projektmitteln.
Insgesamt kosten Ausstellung, Katalog und Tafeln 10 000 Euro, die von der Verbandsgemeinde, der Projektgruppe und der Sparkasse Mittelmosel geschultert werden. Neben den Tafeln weisen auch Flurnamen wir "Auf den Heldenfeldern" oder "Königsfelder" auf die kriegerische Auseinandersetzung hin. Die Schlacht bei Klausen heißt so, weil schon damals Klausen der bekanntere Ort war und das Hauptquartier der Reichstruppen im dortigen Kloster angesiedelt war.
Die Ausstellung "Die Schlacht bei Klausen" ist derzeit in der Sparkassen-Geschäftsstelle in Wittlich zu sehen.

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