Sherry und Socken rund um Kirche und Kloster

Klausen · Einen Krammarkt in weihnachtlicher Atmosphäre findet seit 1977 in Klausen statt. Diesmal waren auch das Kloster und seine neuen Besitzer beteiligt. Lu und Mark Sanders haben ihr Gut offiziell eröffnet. Man konnte ihren Sherry probieren und einen Blick hinter die Klostermauern werfen.

Klausen. 50 Stände reihen sich während des Adventsmarkts in Klausen in den Straßen vor der Kirche, deren Turm über dem Geschehen thront. Mützen, Taschen, Bekleidung, Bergkäse aus dem Piemont, Grußkarten, Vogelhäuschen, Schmuck und Haushaltswaren sind im Angebot. Waffeln, Crepes, Flammkuchen und Glühwein fehlen nicht. Diesmal konnten die Besucher nicht nur an den Ständen entlangbummeln, sondern auch einen Blick hinter die Mauern des ehemaligen Dominikanerinnenklosters werfen.
Denn die neuen Besitzer haben den Markttag genutzt, um ihr Klostergut offiziell zu eröffnen. Die Besucher konnten im Hof des Guts unter anderem frische Mandeln probieren, Kerzen ziehen und bei der Seifenproduktion zuschauen. Viel Interesse hatten die Gäste am Klosterinnern. In der Kapelle gab es Klaviermusik, an den Wänden hingen frühere Aufnahmen des Gebäudes. Mit den Buntglasfenstern, den hohen Decken und dicken Wänden hat der 40 Quadratmeter große Raum, indem bis zum Jahr 2000 bis zu 30 Nonnen beteten, eine besondere Atmosphäre. Lu Sanders war mit der Eröffnung sehr zufrieden: "Es war bei der Eröffnung brechend voll. Unsere Erwartungen sind übertroffen worden." Für die Zukunft kann er sich gut vorstellen, in der Kapelle Lesungen und kleine Konzerte zu veranstalten: "Der Raum ist dafür geradezu prädestiniert", schwärmt der Klostergutsbesitzer.
Eigentlich wollte er zur Eröffnung den Kapitelsaal des Klosters schon fertig renoviert haben, aber eine Heizung, die repariert werden musste, hatte Vorrang. "Das kann man bei so alten Gemäuern nie vorhersehen, und da mussten wir jetzt erst ran."
Gekauft hat die Familie Sanders das Objekt im Mai dieses Jahres. Vorher stand der 1400 Quadratmeter große Komplex im Ortskern 14 Jahre lang leer. Sanders produziert dort seit dem Herbst gemeinsam mit seinem Sohn, der in Geisenheim Weinbau und Oenologie studiert, Port und Sherry. Die ehemalige Scheune ist inzwischen Weinkeller, der Kuhstall eine Straußwirtschaft. Im kommenden Jahr will Familie Sanders wieder am Markt dabei sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort