Sicherheit für die Klausen-Pilger

Im vergangenen Jahr sind zwei Pilger auf einer Brücke, nahe Landscheid, eingebrochen. Die "Klausener Brücke" wurde jetzt von vier Rentnern aus Landscheid ehrenamtlich renoviert.

 Jetzt fehlt nur noch der Anstrich des Brückengeländers. Werner Oster (hinten links), Willi Follmann und Paul Steffen (vorne) bei den letzten Feinarbeiten an der Klausener Brücke. Nicht mit im Bild ist Alfred Bayer. TV-Foto: Ute Kuhnen

Jetzt fehlt nur noch der Anstrich des Brückengeländers. Werner Oster (hinten links), Willi Follmann und Paul Steffen (vorne) bei den letzten Feinarbeiten an der Klausener Brücke. Nicht mit im Bild ist Alfred Bayer. TV-Foto: Ute Kuhnen

Landscheid. (uku) Wenn eine Brücke mit dem Namen "Klausener Brücke" renoviert wird, liegt die Vermutung nahe, dass sich diese in Klausen oder zumindest in der Nähe befindet. Die "Klausener Brücke", wie sie seit jeher genannt wird, ist aber unweit von Landscheid direkt neben der Landscheider Mühle und verbindet die Gemarkung Landscheid mit der Gemarkung Bergweiler über den Salmbach.Anlass für die Renovierung der Jahrhunderte alten Brücke war der Einbruch von zwei Landscheider Pilgern im vergangenen Jahr, als morsche Bretter beim Begehen nachgaben. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Da eine Reparatur durch eine Firma zu teuer gewesen wäre, nahmen vier rüstige Rentner aus Landscheid das Projekt selbst in die Hand. Willi Follmann, Alfred Bayer, Paul Steffen und Werner Oster renovierten die Brücke ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Die Gemeinde Landscheid ließ hierfür einige Eichen im Gemeindewald fällen, von denen 45 Millimeter dicke Bohlen geschnitten wurden. Die vier Männer mussten erst das Sicherheitsgeländer wegen seiner Länge und der Schwere in acht Einzelteile zerlegen, erst dann begannen sie mit dem Abbau der morschen Bretter. Vier Eisenträger, die von zwei End- und einem Mittelpfeiler getragen werden, konnten als Fundament liegen bleiben. Sie wurden entrostet und angestrichen. Danach verlegten sie die neuen Eichenbohlen und befestigten das Brückengeländer an den Eisenträgern. Das Sicherheitsgeländer wurde ebenfalls komplett entrostet und neu gestrichen.Woher aber kommt der Name "Klausener Brücke"? Die Brücke dient in erster Linie den Pilgern der Pfarrgemeinde St. Gertrud, Landscheid, die jedes Jahr im September einen etwa viereinhalbstündigen Fußmarsch zur Wallfahrtskirche nach Klausen machen. Diese Wahlfahrtsprozession ist auf ein Versprechen und Gelöbnis der Vorfahren Mitte des 17. Jahrhunderts zurückzuführen. Damals wurden die Menschen und deren Vieh häufig von Seuchen und Krankheiten heimgesucht, und um den Schutz hiervor zur erbitten, pilgerten die Landscheider über diese Brücke nach Klausen.Besonders die älteren Bürger können sich vermutlich daran erinnern, dass zu Zeiten der Volksschule die Schüler mit einem Leibgurt an diese Brücke festgebunden wurden, um hier das Schwimmen zu erlernen. Die Fußgängerbrücke wird heute auch oft von Wanderern genutzt, die die idyllische Landschaft per Pedes erkunden wollen. Die 17 Meter lange und 1,60 Meter breite Fußgängerbrücke ist jetzt so konzipiert, dass man ohne viel Mühe morsche Holzbohlen auswechseln kann. Die Materialkosten in Höhe von etwa 200 Euro übernimmt die Gemeinde.

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