Sie kriegt das Kind geschaukelt

WITTLICH. "Optimale Inhaltsstoffe" und "ein besonderes Gefühl von Nähe", das sind für Christa Lotz zwei wichtige Argumente für das Stillen. Die 43-jährige Kinderkrankenschwester ist seit einigen Jahren als Stillbeauftragte und seit August 2006 als Still- und Laktationberaterin (IBCLC) mit international anerkanntem Zertifikat tätig und betreut junge Mütter im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus.

 Christa Lotz berät junge Mütter im Wittlicher Krankenhaus. Foto: Verbundkrankenhaus

Christa Lotz berät junge Mütter im Wittlicher Krankenhaus. Foto: Verbundkrankenhaus

Christa Lotz hat selbst drei Kinder und diese aus Überzeugung gestillt. "Für mich war das einfach natürlich", sagt sie. Doch dieses natürliche Körpergefühl sei bei den jungen Müttern heute nicht mehr selbstverständlich. "Viele machen sich zu viele Gedanken", sagt Christa Lotz. Einen Grund dafür sieht sie in den fehlenden Vorbildern. Früher habe es Großfamilien gegeben, da hätten die Mädchen und jungen Frauen schon bei ihren Müttern das Stillen als selbstverständlich erlebt. Deshalb hat sie es sich zur Aufgabe und zum Beruf gemacht, die Mütter auf der Wochenstation und der Frühgeborenenstation im Wittlicher Krankenhaus zu beraten. "Man muss sehr feinfühlig sein", schildert sie ihre Erfahrungen. Gerade in den Tagen nach der Geburt seien die Frauen noch unsicher und auf kompetente Unterstützung angewiesen, um den Stillstart erfolgreich zu meistern.Stillcafés für alle Mütter

Probleme können etwa durch falsches Anlegen des Kindes entstehen. Die Folge sind schmerzende Brustwarzen oder eine nicht ausreichenden Milchmenge. Bei diesen Problemen gibt sie Hilfestellung und Beratung. Es sei ganz wichtig, die Frauen zu ermutigen und zu motivieren, damit sie eine lange glückliche Stillzeit erleben können. Darum geht es auch in den Stillcafés, die Christa Lotz in Wittlich und in Bernkastel-Kues anbietet. Hier seien grundsätzlich alle Frauen mit Säuglingen willkommen, auch diejenigen, die ihre Kinder mit der Flasche füttern. Motivation für die neue Mutterrolle

Kontakt und der Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern stehe im Vordergrund. Aber eben auch kompetente Beratung in der gesamten Stillzeit und die Motivation und Bestätigung der Frauen in ihrer Mutterrolle. Themen wie Schlafverhalten, Tragen des Kindes, adäquate Beikost und Ähnliches sind für alle Mütter wichtig. Damit Christa Lotz immer auf dem neuen Stand ist und kompetent beraten kann, besucht sie auch nach ihrer Ausbildung zur Still- und Laktationsberaterin immer noch Fortbildungsveranstaltungen. Alle fünf Jahre ist eine Rezertifizierung notwendig und alle zehn Jahre muss das Examen wiederholt werden. In der Aus- und Fortbildung geht es um viele Aspekte des Stillens im Hinblick auf neueste Erkenntnisse. Babytreff im Stillcafé ist im Krankenhaus Wittlich immer montags von 10 bis 11.30 Uhr und im Krankenhaus Bernkastel-Kues jeden Mittwoch 10 bis 11.30 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort