Solaranlagen, so weit das Auge reicht

20 Millionen Euro investiert die Münchener Firma Phoenix Solar AG in einen 25 Hektar großen Solarpark bei Hasborn. 2400 Durchschnitthaushalte kann die Anlage, die derzeit aufgebaut wird, mit Strom versorgen.

Hasborn. Modulträger, so weit das Auge reicht. Auf den Hügeln bei Hasborn entsteht derzeit die größte Photovoltaikanlage im Kreis Bernkastel-Wittlich. 25 Hektar, also fast 25 Fußballfelder groß ist die Fläche, auf der die Münchener Firma Phoenix AG zusammen mit dem gemeinnützigen Trierer Bürgerservice einen Solarpark errichtet.

Die Fakten: 2400 Durchschnitts-Haushalte (mit nicht ganz vier Personen) kann die Anlage mit Strom versorgen. Sie soll in Zukunft helfen, jährlich 5000 bis 6000 Tonnen Kohlendioxid einzusparen. 20 Millionen Euro investiert die Firma Phoenix bei Hasborn.

Doch die Zusammenarbeit von Phoenix und Bürgerservice reicht weiter. Die beiden Unternehmen haben einen Rahmenvertrag über die Entwicklung von Freiflächen-Photovoltaik anlagen im Wert von 100 Millionen Euro in der Region abgeschlossen. Derzeit baut das Duo auch in Kinderbeuern und Riol Solaranlagen. Doch nicht nur die Umwelt soll von der Solaranlage profitieren. Edelbert Bach vom Bürgerservice: "Wir schaffen hier Arbeitsplätze für Schwerbehinderte und andere auf dem Arbeitsmarkt Benachteiligte." 23 Bürgerservice-Mitarbeiter arbeiten im Hasborner Solarpark. Sie heben die Gräben für die Kabel aus. Sie montieren die Module, bauen später den Zaun auf und kümmern sich um die Bepflanzung. Insgesamt sind rund 100 Menschen von drei Firmen am Aufbau des Solarparks beteiligt.

Auch Hasborn selbst profitiert von dem Solarpark. Die Gemeinde hat die einst landwirtschaftlich genutzte Fläche für 20 Jahre an Phoenix Solar verpachtet und nimmt jährlich rund 30 000 Euro ein. Dabei wird das Gelände immer noch landwirtschaftlich genutzt: Ein Niederöfflinger Schäfer wird seine Tiere dort weiden lassen.

Stolz weist Ortsbürgermeister Hajo Neumes darauf hin, dass Hasborn bereits jetzt auf regenerative Energie setzt: "Zwölf Solar-Dachanlagen haben wir im Ort." Edelbert Bach vom Bürgerservice hofft, dass deren Zahl auch über Hasborn hinaus in Zukunft weiter ansteigt. Bach: "Wir wollen in Hasborn eine Tafel aufstellen und haben woanders auch schon Führungen in den Solarparks organisiert. Wir wollen Bewusstsein schaffen."

Die Hasborner Anlage, die im Dezember fertig gestellt werden soll, wird 2009 noch wachsen: Sechs Hektar auf Niederöfflinger Gemarkung sollen hinzukommen. Brutto wäre der Solarpark dann 31 Hektar groß und damit größter Park in Rheinland-Pfalz. Doch auf Hasborner Gebiet müssen einige Hektar des Parks für die dort ursprünglich geplante Windkraft reserviert bleiben. Das bedeutet der Solarpark Hasborn/Niederöfflingen wird netto 25 Hektar groß. Damit wäre er genauso groß wie der Föhrener Park, der derzeit größte Solarpark im Land.

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