Soldaten-Häuser auf dem Kasernenhof

Die Stadt Wittlich wird sechs Baustellen für den Bau von Mietshäusern für Angehörige der US-Streitkräfte zur Verfügung stellen. Acht weitere Bauplätze in Wengerohr und Lüxem stehen nach dem Widerstand der Ortsbeiräte nicht mehr zur Verfügung.

Wittlich. (har) Wittlich ist mit Bitburg nicht vergleichbar - jedenfalls nicht dann, wenn es um die Zahl von US-Amerikanern geht, die in beiden Städten wohnen. Daran wird auch der Bau von 271 Wohnhäusern für Angehörige der US-Streitkräfte wenig ändern. Denn von städtischer Seite werden in Wittlich gerade einmal sechs Baustellen für das Programm zur Verfügung gestellt. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Mit diesem Votum haben sich auch die Ortsbeiräte Wengerohr und Lüxem mit ihrer Haltung durchgesetzt. Denn die haben sich gegen den Bau von Mietshäusern in Neubaugebieten der Stadtteile ausgesprochen. Die Begründung dafür ist ähnlich. "Im Neubaugebiet ,Auf dem Weisrink' sollen keine Mietobjekte entstehen", sagt Ortsvorsteher Peter van der Heyde. Mit dieser Begründung habe man bereits einigen Interessenten für Bauplätze abgesagt, die ein Mietshaus bauen wollten.

Hauptgrund für das Nein des Ortsbeirats sei, dass Baugebiet auch dafür gedacht sei, bauwilligen Lüxemern etwas anbieten zu können. "Es gibt derzeit nur noch zehn Baustellen im städtischen Besitz", sagt der Ortsvorsteher. Wären wie gewünscht drei davon für Häuser von Militärangehörigen reserviert worden, wäre für junge Familien aus Lüxem bald gar kein Platz mehr da.

Theodor Brock argumentiert für Wengerohr ähnlich. "Bei 2850 Einwohnern haben wir derzeit noch sechs freie Baustellen im städtischen Besitz", sagt der Ortsvorsteher. Fünf Grundstücke im Baugebiet jenseits der Bereitschaftspolizei hätten nach den ursprünglichen Plänen für den Bau von hochwertigen Mietshäusern reserviert werden sollen.

Möglicherweise können Militärangehörige im Baugebiet Vitelliuspark heimisch werden. Dort befand sich früher französisches Kasernengelände. Der Stadtrat hat sich in nichtöffentlicher Sitzung dafür entschieden, Optionsverträge für sechs Grundstücke abzuschließen, teilt Stadtsprecher Ulrich Jacoby mit. Vertragspartner ist die LBBW Kommunalentwicklung GmbH, die Häuser im Rahmen des Housing-Programms errichten will. Im Rahmen des Programms erhalten Hausbesitzer eine mehrjährige Mietgarantie (der TV berichtete). Ob die Wittlicher Baustellen dann wirklich in Anspruch genommen werden, ist noch offen. Das entscheiden die US-Amerikaner. Dazu haben sie Zeit bis spätestens Ende 2009. Denn dann läuft die Reservierungsfrist im Optionsvertrag aus.

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