Sprechen über Sexualität

Bernkastel-Wittlich · Wie ist sexueller Gewalt vorzubeugen? Zum Beispiel, indem über Sexualität gesprochen wird. So sieht es die FachstellePlus für Kinder- und Jugendpastoral in Marienburg. Sie hat ihr Konzept für Schulungen von Jugendbetreuern überarbeitet, die in der Region angeboten werden.

Bernkastel-Wittlich. Auch in diesem Jahr bietet die Fachstelle Plus für Kinder- und Jugendpastoral in Marienburg für die Dekanate in Bernkastel, Wittlich und Cochem wieder Schulungen an. In diesen geht es darum, wie sexueller Gewalt vorgebeugt werden kann. Darin sollen Betreuer besonders dafür sensibilisiert werden, wie sie mit offenen Augen und Ohren Sicherheit für Kinder gewährleisten und mögliche Gefahren im Blick behalten können. Das Konzept der Schulungen hat sich dabei verändert. Im vergangenen Jahr habe das Thema "Sexualität" so noch keine Rolle in der Auseinandersetzung mit Gewalt gespielt. Nun soll das Tabu gebrochen und gesprochen werden. Die Erkenntnis kam mit dem zweiten Forum der Synode "Sexualität. Leben" Darin bezog die Pädagogin Ann-Kathrin Kahle vom Bistum Münster eine klare Meinung: "Es ist unmöglich im Rahmen von Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt nicht über Sexualität zu sprechen", sagte die Expertin. Die FachstellePlus reagierte auf die Botschaft. Das fing damit an, dass Teilnehmer der jüngsten Schulung auf großen Papierbögen in einer Mind Map alles aufschreiben sollten, was ihnen zum Thema Sexualität einfällt. Das fand Anklang. Die 22-jährige Madeleine sagte: "Es war super gut, die Sexualität zu thematisieren. Für mich war das wie ein "Eisbrecher". Fabian, 27 Jahre alt, meinte: "Ich fand die Schulung richtig, richtig gut." Die Erkenntnisse der FachstellePlus: "Es braucht eine Enttabuisierung dieses Themas, damit wir offener darüber reden können und somit auch offener präventiv tätig sein können." Die Hoffnung dabei ist es, Gefahren vorzubeugen und Hilfe zu leisten. Oder wie es die Fachstelle des Dekanates ausdrückt: "Vielleicht können dann auch die Opfer sexueller Gewalt - unsere Kinder und Jugendlichen - sich besser Menschen anvertrauen und offener über das Erlebte und Erlittene sprechen." red
Weitere Infos erteilt die Fachstelle Plus für Kinder- und Jugendpastoral Marienburg. Ansprechpartnerin ist Birgit Laux unter Telefon 06542/901353 oder per E-Mail an
birgit.laux@bgv-trier.de

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